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SPORTaktiv Februar 2020

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nächtlichen

nächtlichen Selbstversuch im Ultra-Intervalltraining, während die Familie in Tallinn ihren Urlaubsschlaf genießt. So läuft es auf der ausgesteckten Strecke gemütlich dahin: den kurzen Anstieg hinauf, im engen Schlingerkurs durch ein kleines Waldstück, über einen Wiesenweg bis zum nächsten Baum-Slalom, dazwischen einen Feldweg entlang, am Ende noch Singeltrails und das letzte Stück über ein freies Feld Richtung Zielbogen. Immer und immer wieder. Eine permanente Wiederholung der Wiederholung. Ohne je auf die Uhr zu blicken laufe ich die ersten acht Runden alle auf die Minute gleich schnell, die Konkurrenz im Rückspiegel bleibt unsichtbar. Als ich in Runde neun ausgiebige Fotostopps einlege und erst nach 43 Minuten ankommen, fragt mich Olle grinsend, was denn los sei. Als ich mich bei Runde 10 wieder aufs Anfangstempo einpendle, höre ich von Olle ein auf- munterndes „Back on track!“ Ich beginne, seinen Humor zu lieben. Für das Rennen ist das alles freilich völlig unerheblich. Es geht hier nur bedingt um Beschriftete Becher im Sinne der Nachhaltigkeit und viel Gegend beim „Heavy Metal Ultra“. Geschwindigkeit. Eher um gute Regenerationsfähigkeit. Ganz sicher um starken Willen. Den braucht es vor allem, wenn die Lautsprecherdurchsage „Five minu- SILVRETTARUN 3000 Bereits zum 9. Mal lockt der Silvrettarun 3000 die Trailrunner ins Paz naun. Erstmals gibt es für die Strecke von Ischgl nach Galtür aber nicht mehr drei, sondern vier Varianten – von „Small“ bis „Hard“. Beim 9. Silvrettarun 3000 am 18. Juli 2020 stellen sich versierte Hobbyathleten und Marathonläufer auf der Strecke von Ischgl nach Galtür der Herausforderung „Marathon auf einen Dreitausender“. Hier heißt es auf der Strecke „Hard“ mit 42,195 Kilometern über 1814 Höhenmeter das knapp 3000 Meter hohe Kronenjoch zu bezwingen. Wem das zu anspruchsvoll ist, der findet auf einer der drei abwechslungsreichen, kür zeren Trailrunning-Distanzen sein Glück. Neu dabei: die Strecke „Light“ mit knapp 20 km. Im Ziel winkt ein Gesamtpreisgeld von 14.000 Euro. Wer sich bis 30. April anmeldet, zahlt weniger: 39 Euro für „Small“ und „Light“ bzw. 48 Euro für „Medium“ und „Hard“. ZIMMER BUCHEN TVB Paznaun-Ischgl T.: +43 50 990 100 info@paznaun-ischgl.com www.paznaun-ischgl.com INFOS UND ANMELDUNGEN www.silvrettarun3000.com Foto: Stefan Kuerzi 96 SPORTaktiv

Nach 13 Runden ist’s für Klaus Höfler (Bild) genug. Sieger Hannes Veide spult sogar 32 Runden ab. Fotos: Klaus Höfler tes“ durch die Nacht bricht. Fünf Minuten später dröhnt der nächste Heavy Metal-Song und damit das Startintervall für die nächste Runde durchs Start-Zielgelände. Zunehmend hölzern und steif wirkende Läufer lösen sich wie Gespenster aus dem Dunkeln, kriechen aus ihren Zelten, klettern aus Auto-Kofferräumen und anderen behelfsmäßig aufgebauten Lagern, knipsen ihre Stirnlampen ein, machen kurze Mobilisierungsübungen. Die britische Nato-Battlegroup zerfällt indes langsam in ihre Bestandteile. Immer weniger der Soldaten schleppen sich an die Front und in eine nächste Runde. Nur der Mond ist Zeuge, als sich ein Mitläufer weit nach Mitternacht einen besonderen Scherz erlaubt. Angestrengt setzt er sich an die Spitze, versucht Abstand zu gewinnen. Bei Halbzeit der Runde weiß ich warum: Plötzlich springt er mit martialischem Gegröhle aus dem Gebüsch, eine Wolfsmaske über dem Gesicht. Mein Puls schnellt springflutartig in die Höhe. Er lacht. Wir klatschen ab. Hinter meinem Rücken werde ich bei dieser Runde noch einige Aufschreie erschreckter Läufer hören. Im Ziel ist nach dieser Runde für Gesprächsstoff gesorgt. Die Müdigkeit hat Pause – auch weil sich langsam der Morgen zurückmeldet. Der Sonnenaufgang gibt Extrakraft. So werden es am Ende statt der angepeilten zehn dreizehn Runden (86,671 Kilometer). Statt des versprochenen Frühstücks bringe ich ein Mittagessen zur wartenden Familie. Hannes Veide gewinnt den ersten „Heavy Metal Ultra“ in Estland mit 32 Runden (213,344 km) vor Reigo Lehtla (31 Runden) und Oliver Kalvi (30 Runden). Klaus Höfler wird 24. (13 Runden). Der nächste „Heavy Metal Ultra“ findet am 15. August 2020 in Keila statt. www.trailrun.ee FÜR DIE HELDEN DER BERGE MEHR INFO www.mountainman.de www.grossarltal.info Fotos: Mountainman Großarltal Beim 2. „Mountainman“- Trailrunning- und Hikingevent im Großarltal warten vier Strecken zwischen 10 und 50 Kilometern Länge. Termin: 13. Juni 2020. Schneller, höher, weiter, härter: Das Großarltal sucht Helden der Berge. Am 13. Juni treffen sich die besten Trailrunner Europas zum 2. Mountainman®, einer internationale Trailrunning- und Wander-Eventreihe mit den Stationen Nesselwang (9. Mai), Großarl (13. Juni) und Reit im Winkel (8. Juli). Zur Wahl stehen vier Strecken, die einfachste mit rund 10 km/550 Höhenmetern, die mittleren mit 15 bzw. 30 km und 860 bzw. 1560 Höhenmetern und die XL-Strecke mit 50 km und 2750 Höhenmetern. Das internationale Teilnehmerfeld des Vorjahres war von der Veranstaltung restlos begeistert, insbesondere von der selektiven Streckenführung und von der kulinarischen Versorgung auf den Almen entlang der Strecke. Der Rekord für die lange Distanz lag 2019 bei 6:06:34 Stunden, heuer könnte die magische 6-Stunden-Marke fallen. SPORTaktiv 97

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