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SPORTaktiv Februar 2021

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DER SPIELER

DER SPIELER BESCHLEUNIGER DER STEIRER STEFAN ARVAY IST ALS ATHLETIKTRAINER FÜR DIE FITNESS DES U21-FUSSBALL-NATIONALTEAMS UND DES GAK VERANTWORTLICH. EIN JOB, DER SICH IN DEN LETZTEN 15 JAHREN STARK VERÄNDERT HAT. VON KLAUS MOLIDOR Der Stempel mit dem Stefan Arvay kraft seiner Position früher versehen war, war wenig schmeichelhaft. Als „Schinder“ waren die Kondi-Trainer vor 15, 20 Jahren punziert. Mittlerweile heißt die Position Athletiktrainer und hat sich auch deutlich gewandelt. „Früher ist es wirklich vorrangig um die Ausdauer gegangen und man ist viel gelaufen“, erinnert sich der Steirer. Früher, das war Ende der 1990er- Jahre, als er als Sportwissenschafter und ehemaliger Triathlet in das Fußballgeschäft gekommen ist. Unter Klaus Augenthaler hat er beim GAK die Leistungstests gemacht. „Später hat mich Werner Gregoritsch dann als Kondi-Trainer geholt, ich hab erst die Vorbereitungen gemacht und bin dann ins Trainerteam gekommen.“ Sein damaliger Chef ist auch sein aktueller beim U21-Nationalteam. „Werner Gregoritsch war schon damals innovativ, hat Videoanalysen gemacht und auch auf ein Athletiktraining Wert gelegt.“ Heute ist Arvays Arbeit aber ganz anders. „Es wird schon noch gelaufen, aber deutlich weniger“, sagt er. Wirkliche Defizite könne sich auf diesem Niveau kein Spieler mehr erlauben. Die Zusammensetzung der Truppe im Wandel der Zeit unterstreicht diese Aussage. Waren es um die Jahrtausendwende fast ausschließlich Spieler aus Österreichs zweithöchster Spielklasse, so stehen heute schon neun Legionäre im Kader der U21. 118 SPORTaktiv

Bei den Teamlehrgängen geht es die ersten Tage daher auch vorrangig um Regeneration. „Wir arbeiten viel mit der Blackroll und diversen Massagegeräten“. Dann steht auch die Verletzungsprophylaxe im Mittelpunkt. Also wie bei Hobbysportlern Rumpfstabilität, Beinachsenstabilität und Koordination. „Damit sie ihre PS auch auf den Boden bringen.“ Der Schwerpunkt der Arbeit als Athletiktrainer liegt aber auf der Schnelligkeit. „Die entscheidet heute in sehr, sehr vielen Sportarten über Sieg oder Niederlage. Man braucht sich ja nur ein Fußballspiel von vor 15 Jahren ansehen um zu erkennen, wie sehr sich dieser Bereich entwickelt hat.“ Diesen Bereich kann man aber nur bis zu einem gewissen Grad trainieren. „Weil es auch Veranlagungssache ist, wie viel schnelle Muskelfasern man hat.“ Gearbeitet wird dann auch mit Sprints, vor allem aber mit Maximalkraftübungen. „Also Kniebeugen mit Gewicht, viele Übungen mit Langhanteln“, berichtet Arvay. „Sehr viele dieser Übungen kommen aus dem Gewichtheben.“ Die Schnelligkeit und die koordinativen Fähigkeiten sind die Bereiche die man bei den Spielern maximal entwickeln kann. Bei Ausdauer, Kraft und ES WIRD SCHON NOCH GELAUFEN, ABER DEUTLICH WENIGER. Beweglichkeit reicht es die Spieler auf ein gutes (sportartspezifisch optimales) Niveau zu bringen. „Es ist deutlich aufwendiger einen schon sehr guten Läufer oder Triathleten im Ausdauerbereich noch besser zu machen, weil eben diese eine Fähigkeit maximiert werden muss und irgendwann stößt man dann auch an die genetischen Grenzen“, erklärt Arvay. Die Ausdauer ist ein Bereich, an Fotos: Christopher Ganzl, ÖFB SPORTaktiv 119

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