Aufrufe
vor 2 Jahren

SPORTaktiv Februar 2022

  • Text
  • Skitour
  • Profisport
  • Outdoor
  • Biken
  • Fitness
  • Print
  • Online
  • Sport
  • Bewegung
  • Aktivsport
  • Wwwsportaktivcom
  • Februar
  • Magazin
  • Schnee
  • Touren
  • Sportaktiv
  • Marathon
  • Region
  • Laufen
  • Trails

TRAINING Interview Also

TRAINING Interview Also wäre es für viele besser, nach einem stressigen Tag spazieren zu gehen, als mit 140 Puls zu laufen? Stimmt ganz genau mit Ausnahme der Aussage „Puls 140“: Ich habe einen Sportwissenschafter im Team: Wenn der seine lockere Runde läuft, hat er genau 140, 145 und das passt für ihn auch, weil er ein sehr hochfrequenter Typ ist. Frauen sind das oft auch, deswegen bitte keine pauschalen Puls-Aussagen, sondern nur auf Basis einer Leistungsdiagnostik. Aber sonst stimmt es total. Auch für die Ambitionierten. Es muss nicht spazieren gehen sein, aber habt den Mut zur niedrigen Intensität! Wenn man an das polarisierte Trainingsmodell denkt, das seit 7, 8 Jahren im Leistungssport angewandt wird: Jan Frodeno, die Bora-Jungs: Sie machen 80 Prozent als Sockel aus ganz niedrigen Intensitäten und 20 Prozent, wo sie so richtig draufhauen. Auch ein Kipchoge macht Einheiten mit 6:00 Minuten pro Kilometer. Also bei fünf Einheiten in der Woche: vier im ganz niedrigen Intensitätsbereich? In der Grundlagenphase: Ja! Was dem Hobbysportler meist passiert: Er macht die langsamen Einheiten zu schnell, dafür keine schnellen Einheiten und immer den Einheitsbrei – und das ist relativ sinnlos. Es ist besser als nichts, aber nicht zeiteffizient, es entwickelt sich nichts. Das heißt: Mut in beide Richtungen: Mach die langsamen Einheiten wirklich langsam und die schnellen wirklich schnell. Da hast du nicht nur viel mehr Spaß, sondern es tut sich auch gesundheitlich viel mehr. Wenn die Blutfette runtergehen, der Blutzucker schön wird, der Blutdruck sich normalisiert: Das ist ja ein Hammer, was dieses Medikament Bewegung alles kann, aber man muss es auch richtig dosieren. Die Message: vom Ehrgeiz runtersteigen, auch wenn es schwerfällt? Ein Pärchen, er erzählt: Zwei-, dreimal in der Woche geh ich laufen und einmal tu ich halt ein bisserl mit ihr mit, sogar Nordic Walking hin und wieder. Und weißt du, was die einzige sinnvolle Einheit war? Die mit seiner Frau! Die gehen mit so großen Augen raus, weil sie sehen, dass ihre Frau die bessere Grundlagenausdauer und die viel besseren Blutwerte hat. Auch ein Kipchoge macht Einheiten mit 6:00 Minuten pro Kilometer. Also Leistungsdiagnostik für alle? Ich hab mir manchmal schon gedacht, ob nicht auch die Empfehlung reicht: Macht’s die langsamen Einheiten unangenehm langsam und die anderen total hart. Aber das geht nicht. Dieses Körpergefühl hinzukriegen, was langsam genug ist, funktioniert nicht. Das ist sicher ein Problem unserer Zeit, dass wir durch die Geschwindigkeit, mit der wir leben, immer ein wenig zu viel getrieben sind. Aber ist es an meinem Körper gemessen, dann weißt du wirklich, das bin ich. Und du spürst, wenn du dich daran hältst, schnell den Erfolg. Sowohl bei der Bewegung als auch bei der Ernährung wird allgemein oft viel über Gesundheit kommuniziert – und wenig über das Schöne, den Genuss. Siehst du das auch so? Absolut. Verbote funktionieren doch nicht. Wenn du Stress hast, isst du deine Schokolade. Warum? FOTO: Dr. Robert Fritz 024

Das Gehirn arbeitet nur mit Zucker, wenn du viel denken musst, brauchst du Kohlenhydrate. Ich hatte gestern eine Patientin, eine schlanke Sportlerin, die sagte, sie braucht täglich um elf bei der Arbeit einen Schokoriegel, weil sie es sonst sogar körperlich spürt, ihr schwindlig wird. Die Ursache war rasch gefunden – sie frühstückt ein Marmelade- oder Honigbrot. Was macht das? Es haut ihr den Blutzuckerspiegel in kürzester Zeit ganz weit rauf und im Laufe des Vormittags geht sie mit dem Insulin runter in eine Unterzuckerung. Wenn du das Marmeladebrot gegen eines mit Topfenaufstrich austauschst, ist das schon erledigt. Wie ist also dein Zugang zum Genuss in der Ernährung? Ich selbst esse im Alltag keinen Zucker. Aber natürlich gönne ich mir auf einer Feier oder nach einem guten Essen auch einmal ein Stück Kuchen. Das heißt: die schönen, guten Sachen zelebrieren, und den Blödsinn, der auch in Wahrheit nichts mit Genießen zu tun hat, sein lassen. Sich stattdessen Alternativen suchen: eine Handvoll Nüsse, einen Sportriegel. Genießen, sinnvolle Ergänzungen nutzen, Fehler ausbessern und wenn man sie nicht kennt, das Wissen von Spezialisten nutzen: Mit der Analyse eines Ernährungsprotokolls und entsprechenden Empfehlungen. Abschließend: dein Tipp an die Leser fürs Sportjahr 2022? Mehr Bewegung ins Leben zu bringen. Wie bei der Ernährung: Ich kann entweder mit Verzichten leben oder ich gebe etwas dazu. Wenn es gerade um Gewichtsreduktion geht und ich glaube, das betrifft sehr viele Menschen jetzt nach zwei Jahren Pandemie, kann ich weniger essen oder ich bewege mich mehr. Nur ist die Bewegung ein Zusatzgewinn. Also: Mehr Bewegung, keine Angst vor niedrigen Intensitäten, macht das, was euch Spaß macht. Und wenn ihr nicht weiterkommt, lasst euch helfen. Die 150 Minuten wöchentliche Bewegung, die die WHO empfiehlt, sind ein Mindestmaß, wenn ihr das erreicht, ist das schon gut. Wenn es nicht klappt: Es gibt genug Institute quer durchs Land, die helfen euch dabei. So wird 2022 dein Jahr! bleib AKTIV KÖRPERBEWUSSTSEIN, HALTUNG UND BEWEGUNG. Sie wollen Ihren Körper bewusst wahrnehmen, achtsam, aufrecht und beweglich Ihren Alltag gestalten. Sie wollen Ihre Schmerzen verstehen, auf eigene Kraft und moderate Bewegung setzen, Ihre Selbstheilungskräfte aktivieren. Sie brauchen neue Impulse, um Ihre Performance steigern zu können? Dann ist das bleib AKTIV Programm Ihre ideale Vertiefung der BLEIB JUNG Methode. bleib AKTIV ANGEBOT 7 Nächte | ab € 1.684,– p. P. Jetzt anfragen unter www.bleib-berg.com

Magazin // E-Paper