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SPORTaktiv Juni 2017

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STRAVA TEST CENTER MELDE

STRAVA TEST CENTER MELDE DICH JETZT AN WWW.SIMPLON.COM/TEST-CENTER ERFAHRE DIE FASZINATION VON SIMPLON. Rennrad fahren in der Heimat von SIMPLON. Teste unsere Roadbikes auf den schönsten Strecken der Region. Wir freuen uns auf deine Anmeldung! auf Strava eingeloggt haben und Biker, die auf illegalen Streckenabschnitten gefahren sind, ausgeforscht haben. Ganz blöd erwischt hat es 2016 den französischen Radprofi Arnaud Démare. Er war beim Straßenklassiker Mailand-San Remo gestürzt und hatte etwa 30 Sekunden auf das Feld verloren. Beim folgenden Anstieg namens „Cipressa“ flog er laut Auskunft seiner Gegner „mit doppel- Noch ungelöst ist das Problem, dass neuerdings E-Biker Rekorde markieren, Strava aber nicht zwischen normalen und E-Bikern unterscheiden kann. ter Geschwindigkeit“ an ihnen vorbei. Später gab es Anschuldigungen, der Franzose habe sich beim Fenster seines Teamfahrzeuges angehalten (im Jargon „sticky bottle“), um aufzuholen. Jedenfalls gewann Demare das Rennen noch und stellte seine Daten auf Strava. Dadurch fand man schnell heraus, dass er auf dem „Cipressa“ eine fantastische Bestzeit aufgestellt hatte. Fast zu schnell, um wahr zu sein. Démare löschte seine Daten daraufhin, eine offizielle Untersuchung wurde eingeleitet, die Daten später wieder raufgeladen. Démare wurde nie ganz reingewaschen und Strava galt fortan als Beweismittel. Findet man übrigens Daten und Fabelzeiten, die nicht korrekt erscheinen, kann man das Strava melden. Nach Überprüfung werden Bestzeiten vereinzelt wieder gelöscht. Noch ungelöst ist übrigens das „Problem“, dass neuerdings motorisierte E-Biker neue Rekorde markieren, Strava aber nicht zwischen normalen und E-Bikern unterscheiden kann. GLÄSERNE HOBBYSPORTLER Mit der Funktion Strava Metro stellen die Amerikaner ihre gesammelten Daten zudem weltweit mehr als 100 Städ- FOTO: Centurion 68 SPORTaktiv

WAS IST STRAVA? „Strava“ ist Schwedisch und bedeutet „etwas anstreben“, auf Englisch „strive“. Strava versteht sich als soziales Netzwerk für Athleten und ist mit der Zentrale in San Francisco die weltweit führende App bzw. Website, die mittels GPS am Handy oder der Fitnessuhr die Strecken von Radfahrern, Läufern und Schwimmern aufzeichnet. Auch viele Mountain biker sind begeisterte Strava-Nutzer. In der Natur sollte die Bestzeitjagd allerdings nicht im Vordegrund stehen! ten zur Verfügung. Städteplaner erhalten damit ein profundes Analysetool und erfahren, wo und wann Radfahrer und Pendler (und Läufer) die Radwege in der Stadt nutzen und welche sie links liegen lassen. Sogar wie lange sie an den Ampel stehen, wird erfasst. Damit kann die Infrastruktur einer Stadt profitieren. Bei der Planung neuer Bike- und Rennrad-Routen hilft die bestens funktionierende Kartenfunktion von Strava. Strava hat mittlerweile Büros in San Francisco (USA, Zentrale), Hannover (GER) und Bristol (UK) und 130 Angestellte. Die User-Zahlen von Strava sind beeindruckend: Pro Sekunde werden weltweit 16 Aktivitäten hochgeladen, zehn Millionen pro Woche. Im Jahr 2016 haben sich Sportler gegenseitig 1,3 Milliarden Kudos gegeben. Mit weltweiten Pendler-Initiativen und Sportveranstaltungen wie Trail-Raids will man sich als ernst zu nehmender Partner etablieren. Und dem Jägerlatein ein für alle Mal den Garaus machen. SEGMENTE, KOM UND QOM: Bestimmte und frei wählbare Strecken in Städten oder im Gelände werden von den Nutzern auf Onlinekarten als „Segmente“ bezeichnet, benannt und liefern dann eine Rangliste aller Zeiten, die registrierte Strava-Nutzer dort erreichen. Der oder die Schnellste bekommt eine (virtuelle) Krone zu seinem Namen und ist auf diesem Segment der King of the Mountain (KOM), der König des Bergs, oder die Queen of the Mountain (QOM), die Königin. FEATURES UND KOSTEN: Weitere Features von Strava umfassen Routenplanung und Trainingssteuerung. Die tadellos ausgestattete Basis-App ist kostenlos, „Strava Premium“ mit erweiterten Features und Analysen kostet 7,49 Euro pro Monat oder 59,99 Euro pro Jahr. Wie funktioniert es? Zuerst muss man sporteln und schwitzen und einen GPS-Track anlegen. Dann lädt man seine Fahrt oder den Lauf vom Handy oder der Sportuhr auf Strava.com oder via App hoch – der Track kann 100 km lang oder auch aberwitzig kurz sein. Daraufhin kann man auf der Onlinekarte ein oder mehrere Segmente definieren und ihnen einen Namen geben. DIE WETTKÄMPFE: Fortan wird jeder Strava-Nutzer, der durch dieses Segment fährt oder läuft, registriert und in einer Rangliste aufgenommen: Der Wettkampf beginnt. In der Statistik kann man wöchentliche, monatliche und jährliche Leistungen und Fortschritte von sich und anderen Sportler sehen. FREUNDE UND KUDOS: Zudem werden einem wie bei Facebook Freunde vorgeschlagen, denen man folgen kann. Ihren Leistungen kann man „Kudos“ (wörtlich Ehre, Ruhm) geben, so heißt die Daumen-hoch-Funktion bei Strava. ALLE INFOS: www.strava.com Nr. 3; Juni/Juli 2017 69

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