INTERVIEW Ullrich leitet rund zehn Radcamps jährlich weltweit, schätzt dort eine lockere Atmosphäre und Geselligkeit. Bernd Hornetz wurde 2016 mit 48 Jahren ältester Sieger beim „Ötztaler“. Glaubst du, du könntest heute mit dem Sieger mithalten? Ja, mithalten schon, weil in mir der „Memoryeffekt“ der vielen Profi-Lebenskilometer steckt. Aber diese Frage stellt sich mir überhaupt nicht, da meine Motivation eine völlig andere ist. Ich habe meinen persönlichen Mittelweg gefunden, möchte einfach fit bleiben und dafür sind Radfahren und Skifahren meine beiden Hauptsportarten. Du warst früher bekannt für deinen Winterspeck und deine schlechte Fitness zu Jahresbeginn. Was waren deine Trainingsmethoden, um in möglichst kurzer Zeit wieder topfit zu sein? Ich hab im Winter immer lange Pausen gebraucht, vor allem für den Kopf. Das Resultat meiner meist vierwöchigen Pausen, des geringeren Stoffwechsels und meines sehr geringen Ruhepulses von 30 waren dann oft acht Kilo mehr als in Hochform. Wichtig war mir im Frühjahr immer der Fokus auf eine zweimonatige Vorbereitung, in der das Training kontinuierlich gesteigert wurde. Das Mehrgewicht sorgte zu Jahresbeginn bei Bergeinheiten sogar für einen positiven Trainingseffekt. Weniger Essen, null Alkohol und viel Umfangtraining waren die drei wichtigsten Elemente, um am „Tag X“ in Form zu sein. Wie hat sich dein Gewicht im Vergleich zum Profidasein verändert? Zehn Kilo mehr sind es schon, konkret 82 statt früher 72 Kilo. Wobei: Mit 80 Kilogramm fühl ich mich sehr, sehr fit und wohl. Wie schon eingangs erwähnt, ist dein Wohnort seit heuer das Radparadies Mallorca. Welche Radregionen gehören zu deinen persönlichen Topspots? Ich liebe schönes Wetter, Berge und vor allem Wasser, da ich selbst an der Ostsee am Wasser aufgewachsen bin. Spontan fallen mir als Traumspots Kapstadt, Mallorca oder hier Kärnten mit dem Wörthersee oder dem schönen Klopeiner See ein. Du bist bei vielen Radcamps wie hier am Klopeiner See; was taugt dir daran? 60 bis 80 Tage pro Jahr bin ich weg von zu Hause und leite rund zehn Radcamps in Frankreich, Österreich, Spanien, Südafrika und den USA. Dort gefallen mir vor allem die lockere Atmosphäre, interessante Teilnehmer, neue Freundschaften und vor allem viel Geselligkeit. Gute regionale Kulinarik ist mir als Gourmet und Rotweinliebhaber sehr wichtig. Was sagst du zur innovativen Materialentwicklung im Rennradbereich? Zur Person JAN ULLRICH, geb. 2.12.1973, Sieger Tour de France 1997 und 5 x Zweiter, Sieger Vuelta 1999, Olympiasieger Straße 2000, 2 x Weltmeister im Zeitfahren. Wohnt seit 2016 auf Mallorca, verheiratet, 4 Kinder. www.janullrich.de, www.janullrichcharity.com Ich finde jeden Fortschritt gut, mein Pinarello Siegerrad 1997 wog ja noch 8,8 Kilo. Sehr begeistert bin ich vom Werkstoff Carbon, den kabellosen Schaltungen und den Aero-Laufrädern. Über meinen neuen Radsponsor Rose bekomme ich demnächst auch erstmalig ein Rennrad mit Scheibenbremsen, danach kann ich auch bei diesem Thema mitreden. Profis brauchen Scheibenbremsen eigentlich nicht, Hobbyfahrer sehr wohl, weil diese anders bremsen. Die Industrie wird die Scheibenbremsen sicher noch stärker in den Markt drücken. Auch eBikes finde ich super. Im Alltag lege ich viele Wege wie zum Beispiel zum Friseur am eBike zurück. Bei Ausfahrten am normalen Rennrad begleitet mich meine Frau immer wieder mal am eBike, was total Spaß macht. Bei meinem eBike muss ich schmunzeln: früher konnte ich 500 Watt selbst treten, heute hat mein eBike einen 500 Watt-Motor. Auf deiner Homepage steht als Jugendidol „Miguel Indurain“; welcher Radprofi gefällt dir heute am besten? Valverde beeindruckt mich immer wieder mit seinem Siegerwillen wie heuer in Lüttich, Contador mit seiner aktiven Fahrweise. Weltmeister Peter Sagan punktet mit unglaublicher Coolness und seinen geilen Attacken. Verfolgst du den aktuellen Profiradsport noch intensiv? Klar, ich bin ein großer Radsportfan. Abends gucke ich meist die Zusammenfassungen an, echte Königsetappen fesseln mich auch zwei bis drei Stunden live vorm Fernseher. Danke Jan fürs Gespräch. Bitte gerne, wir beide fahren jetzt aber noch zusammen eine Runde! Jan Ullrich mit SPORTaktiv- Geschäftsführer Alfred Brunner. FOTOS: Rose Bikes, Alfred Brunner 76 SPORTaktiv
GEZIELTES TRAINING. ÜBERZEUGENDE ERGEBNISSE. Wir alle verfolgen ein bestimmtes Ziel. Was auch immer deines sein mag, Stages ermöglicht dir, dein Potenzial maximal auszuschöpfen. Das Stages Ecosystem erfasst deine Fortschritte genau und hilft dir dabei, deine Leistungsfähigkeit zu verbessern. Setze dir ein Ziel. Trainiere nach Plan. Werde besser durch das Training mit Power.
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