Aufrufe
vor 5 Jahren

SPORTaktiv Juni 2018

  • Text
  • Sportaktiv
  • Juni
  • Laufen
  • Outdoor
  • Biken
  • Fitness
  • Triathlon
  • Wassersport

AUS PRO BIERT RUN HOSE,

AUS PRO BIERT RUN HOSE, SHIRT UND SCHUHE – ALLES, WAS MAN ZUM LAUFEN BRAUCHT. WIR HABEN UNS WIEDER AUF DEM MARKT UMGESCHAUT, UND DREI INTERESSANTE TEILE AUSPROBIERT. VON KLAUS HÖFLER UND CHRISTOF DOMENIG WIE EIN WESTERNHELD An alle Rucksack-Renner und Trailstock-Tüftler: Das ewige Rätsel „Wohin mit den Staberln beim Laufen?“ kann man auch abseits gefinkelter Schaft- und Schlaufenkonstruktionen am Rücken lösen. Direkt an der Hose zum Beispiel, wie bei der Equilibrium Trailrunning-Short von KIWAMI (UVP: € 160,–). Diese Variante liefert – sind die Teleskopstöcke erst einmal richtig durch die Schlaufe in die Taschen an der Außenseite gesteckt – zunächst das Gefühl, ein Westernheld wie Clint Eastwood zu sein. Warum? Weil das Packgut an den Oberschenkeln die Unterarme automatisch ein bisserl nach außen hebt und die Stöcke im Unterbewusstsein zu einsatzbereiten Winchester-Colts mutieren. Schneller macht einen diese Selbstwahrnehmung zwar nicht, aber tempominimiernd oder bewegungseinschränkend wirken die derart eingesteckten Stöcke auch nicht. Was bleibt, ist allerdings das ungute Zweitgefühl, dass sich die nach oben zeigenden Spitzen der Stöcke im Falle eines Sturzes irgendwo in den Körper bohren (es gibt zwar Schutzkappen, aber ob die beim Laufen halten?). Die Hose selbst? Sitzt. Passt. Und gibt Halt. Die Kompressionseinsätze am Ende der Hosenbeine erfüllen eine angenehm stabilisierende Wirkung über dem Knie, die es bei kräftezehrenden Bergauf-Bergab-Passagen im Gelände braucht. Zusätzlich bringt ein untypisch hoher Hosenbund auch im Rumpfbereich Halt. Und in den sechs integrierten Taschen rund um die Hüfte hat – rausfallsicher – ein halbes Picknick Platz. Fotos: Thomas Polzer, Larissa Höfler 66 SPORTaktiv

GUTE ERHOLUNG KÜHLUNG IM RÜCKEN Dass nach einer ungewohnt langen oder schnellen Laufrunde, oder nach einem Wettbewerb die Muskel schmerzen, ist keine Überraschung. Für solche Fälle gibt es nun aber erstmals spezielle Schuhe: die „OOFOS“. Lou Panaccione, Paul Brown, Juan Diaz und Steve Liggett haben die Oofos Recovery-Schuhe erfunden. Vier Schuhdesign-Veteranen in der Laufschuh-Branche. Dem Vernehmen nach haben sie sich bei Reebok kennengelernt, danach weitere Erfahrung in Führungspositionen bei Nike und Adidas gesammelt. Die technische Idee hinter dem Erholungsschuh: Während Laufschuhe dafür gebaut werden, Energie aufzunehmen und gleich wieder abzugeben, um schnelles Vorwärtskommen zu ermöglichen, sollen die Oofos Energie bloß speichern, um so strapazierte Muskeln und Gelenke zu entlasten. Das Oofoam genannte Material nimmt 37 Prozent mehr Energie auf als herkömmlicher Schaumstoff, heißt es. In der Praxis fällt bei unserem „Ooah Sport“-Modell (UVP € 59,95) zweierlei auf: einerseits viel Material unter der Fußsohle, mit einem gefühlt leichten gewölbten Fußbett. Andererseits das weiche und dennoch widerstandsfähige Material. Damit geht es sich ungefähr wie auf einem Moosboden aus Kunststoff. Auf jeden Fall entspannt. Hektik kommt damit keine auf. Wenn man die Füße hochlegen möchte, aber nicht kann, sind die die Recovery-Schuhe eine gute Wahl – genau dafür sind sie auch gedacht. Textilien, die das körpereigene Kühlsystem bei der Arbeit unterstützen , gibt es schon ein paar Jahre. Derzeit werden die Kühltextilien auf breiter Ebene forciert. Und auch wissenschaftlich erforscht: So gibt es Belege, dass die Verdunstungskälte des Schweißes mit einem ausgeklügelt konstruierten Shirt wirklich besser genutzt werden kann, als auf bloßer Haut. Wir haben uns das ASICS Gel-Cool SS Top (UVP: € 45,–) vorgenommen. Das Kühlsystem sitzt am Rücken. Asics erklärt die Funktion so: „Feuchtigkeit wird aufgenommen und zwischen Haut und Stoff eine Ventilationszone hergestellt, durch die Luft strömen kann, sodass das Shirt nicht an dir festklebt und du gekühlt bleibst.“ In der Praxis zeigt sich das Shirt sehr leicht, der Stoff ist dünn mit kleinen Poren. In Sachen textilem Sonnenschutz gibt es daher wohl bessere Alternativen. Das Versprochene stimmt aber: Das Shirt klebt auch nicht, wenn man schwitzt. Die Kühlwirkung spürt man, wenn man sich darauf konzentriert. Oder ist es nur Einbildung? Der richtige Härtetest war in diesem Mai mit seinen moderaten Temperaturen leider noch nicht möglich. Auf jeden Fall trägt sich das Shirt angenehm. Zehn Euro beträgt der Mehrpreis zum „normalen“ Asics SS Top. Die heißen Tage können kommen. SPORTaktiv 67

Magazin // E-Paper