IMMER WAS LOS AM SPIELBERG Wer Lust bekommen hat, selbst einmal ein Training mit dem früheren Formel-1-Fahrer David Coulthard zu absolvieren, hat im Laufe des Jahres am Red-Bull-Ring die Gelegenheit dazu. Die nächsten geplanten Termine dafür sind der 21./22. Juni und der 9./10. September 2020. Das Format gibt es übrigens auch für zwei Räder, wenn beispielsweise der aktuelle Moto-GP - Fahrer Miguel Oliveira eine Session übernimmt. Alle Infos und Updates unter www.projekt-spielberg.com. higkeit und die tiefe Position ist das Sichtfeld eingeschränkt, die kleinen Rückspiegel helfen auch nur bedingt. An so etwas wie einen Schulterblick, wie in der Fahrschule gelernt, ist jedenfalls nicht zu denken. Natürlich haben wir unsere Ausbildung zum Mini-Lauda nicht im Formel-Auto begonnen, sondern waren zunächst im X-Bow von KTM, der von 0 auf 100 in weniger als vier Sekunden beschleunigen kann, unterwegs. „Ein ehrliches Auto“, wie es Patrick nennt. „Keine Traktionskontrolle, kein ABS, kein Bremskraftverstärker, keine Servolenkung. Hier bekommt schwärmt: „Er hat immer 50 Meter später gebremst, als man es erwartet hätte.“ Stimmt leider alles. Um ein besseres Gefühl für das Auto zu bekommen, üben wir im Driver’s Center, eine Art Mini-Übungskurs im Infield des Rings, das Driften. In der Theorie ein Kinderspiel. „Wenn man in der Kurve im richtigen Moment einlenkt und genau in der Sekunde, wenn das Auto hinten ausbricht, voll ins Gas reinlatscht, macht man es richtig“, erklärt Kevin. Eindeutig eine Frage der Überwindung, bei der sich der eine mehr, der andere weniger leicht tut. Um das Ganze auf die Spitze zu treiben, brennt David zur Veranschaulichung ein paar Doihr ein unmittelbares Feedback.“ Der Vorteil: Dadurch, dass es ein Zweisitzer ist, kann man sich als Beifahrer von seinem Profi-Chauffeur etwas abschauen. Der Nachteil: Dadurch, dass es ein Zweisitzer ist, bietet David Coulthard mit wachsendem Vergnügen an, mit ihm ein paar Runden über den Ring zu drehen. Tipp unter Freunden: Wer einen nervösen Magen hat, sollte dankend ablehnen. Ansonsten bekommt man vor Augen geführt, dass die eigene Wahrnehmung nur eine von mehreren Optionen ist. „Ich dachte in jeder Kurve, dass wir gleich im Kiesbett landen“, sagt Claudia durchaus euphorisch. „Gigantisch!“ Und Martin 172 SPORTaktiv
nuts in den Asphalt. Das Quietschen der Reifen ist ohrenbetäubend, der Rauch, in dem das Auto komplett verschwindet, riecht extrem nach Gummi. Drei Kreuze, dass ich in dem Moment nicht sein Co-Pilot bin. „Wie geil ist das denn“, fragt Matthias, der meine Bedenken ganz offensichtlich nicht teilt. So gerüstet geht es auf den Ring, wo ein paar Porsche Cayman S auf uns warten, mit denen wir die Strecke abfahren, um sie uns einzuprägen. Ich klemme mich auf Coulthards Beifahrersitz, um den Meister erste Reihe fußfrei beobachten zu können. Eine Hand am Steuer, in der anderen das Funkgerät, gibt DC Einblicke in das Racer-ABC. „Ihr fahrt die Kurve immer ganz außen an, gebremst wird in Turn 3 beim Schild 150 (Anm.: Meter vor der Kurve), zieht dann Richtung innerer Kerbs und ab dem Scheitelpunkt gebt ihr wieder Vollgas.“ Während der gebürtige Schotte so dahinerzählt, wird er jedes Mal etwas schneller. Am Ende krachen wir mit einer Geschwindigkeit von jenseits der 200 km/h aus der Kurve, mich und meinen Magen reißt es von rechts nach links und wieder zurück. Als David meine Schweißperlen sieht, fragt er fürsorglich: „Do you like it?“ Aber sicher, alles bestens! Bei aller Mulmigkeit fühle ich mich neben DC trotz allem so sicher wie in Abrahams Schoß. Der mittlerweile 49-Jährige wuchs im Süden Schottlands im Transportunternehmen seines Vaters auf und wurde von Kindesbeinen mit motorisierter Fortbewegung konfrontiert. So schaffte er es bis in die Königsklasse des Motorsports, Lernen von den Besten. Unser Reporter Markus Geisler hat sich von den PS-Profis Patrick Friesacher, David Coulthard und Kevin Friesacher (von links) in die Welt der späten Bremspunkte und waghalsigen Überholmanöver einführen lassen. Ein Spaß für Vollgas-Freaks und solche, die es werden wollen. wo er an der Seite von Mika Häkkinen oder Mark Webber fuhr und es bis zur Vizeweltmeisterschaft 2001 brachte. Dass es nie zum Titel reichte, nimmt der Wahl-Monegasse gelassen: „Ich wusste immer, dass sich die Welt auch drehen würde, wenn ich nicht in der Formel 1 fahre.“ Den Fanatismus, für einen Sieg bis ans Äußerste zu gehen und die Regeln zu brechen, hatte er nie, erzählt er auf der Start-Ziel-Geraden. „Wie soll man stolz auf einen Sieg sein, wenn man ihn durch Betrügen errungen hat?“ Als ich von ihm wissen will, wie man es als Rennfahrer bis ganz nach oben schafft, gönnt er sich eine Runde zum Nachdenken. Dann sagte er: „Neben Talent, Speed, Begeisterung ist das Allerwichtigste deine Einstellung, die Arbeitsethik. Nur wenn du bereit bist, dich 24/7 mit dem Thema Motorsport zu beschäftigen, ist der Weg nach oben frei. So wie es Michael Schumacher immer getan hat.“ Spannende Einsichten in die Gedankenwelt einer Rennikone, der man den Superstarstatus nur dadurch anmerkt, da er regelmäßig um ein Selfie gebeten wird. Als der Tag zu Ende geht, gibt er uns vor der letzten Ausfahrt ein paar salbungsvolle Worte mit auf den Weg. „Ihr seid jetzt so gut, dass ihr das Auto am Limit über den Kurs bewegen könnt. Wohlgemerkt an eurem Limit, nicht darüber hinaus. Also fahrt raus und habt noch mal so richtig viel Spaß.“ Ein Motto, das sich jeder zu Herzen nimmt, wie nicht zuletzt die verklärten Gesichter zeigen, die nachher unter den Sturmhauben zum Vorschein kommen. Die Autos werden in die Box geschoben, die Rennoveralls abgestreift. „Manche sagen, einen Formel-Wagen am Limit zu bewegen, ist fast so gut wie Sex“, sagt Kevin mit einem breiten Grinsen. Aus dem leisen Gemurmel, dem kein Wort des Widerspruchs zu entnehmen ist, kann man schließen, dass er damit für die meisten wohl nicht allzu falsch liegt. SPORTaktiv 173
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