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SPORTaktiv Juni 2020

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Umfrage im

Umfrage im Bekanntenkreis. Leute, was ist ein Gravelbike? Hmmm. Stirnrunzeln. Telefonjoker. Ganz angekommen ist die neueste Zweiradmodeströmung also noch nicht in der Breite. Kein Problem. Selbst Experten tun sich mitunter schwer. „Vielleicht existiert Gravel ja auch gar nicht“, meint der italienische Ausrüster Sportful provokant. „Es gibt so viele verschiedene Interpretationen dieses Konzeptes, dass es gar keinen Sinn macht, es näher einzugrenzen“, heißt es auf deren Website. Dann gehen die Italiener aber gewitzt ins Detail – immerhin haben sie gerade eine neue Gravel-Kollektion vorgestellt. „Es reicht zu wissen, dass es ab sofort egal ist, auf welchem Untergrund wir fahren oder wie lange wir im Sattel sitzen. Und zu wissen, dass unser Spielplatz jetzt größer ist und länger offen hat.“ Der Trend kommt aus den USA und rührt daher, dass es quer durch die Staaten noch ein riesiges Netzwerk an unasphaltierten Landstraßen und Pässen gibt. Die Amis haben diese staubigen, sandigen Straßen immer schon geliebt und Rennradfahrer und Abenteurer haben sie längst als neuen Spielplatz auserkoren. Dieses Netzwerk gibt es zwar auch hierzulande, nur dass bei uns längst jede Landes- und Bergstraße mit Asphalt überzogen ist. Jetzt, in einer Art zweiten Welle, scheint Gravel auch bei uns richtig angekommen zu sein. 2020 könnte der Durchbruch sein, wenngleich das Konzept nur eine kleine Zielgruppe im Fokus hat. Aber das haben wir damals auch bei SUVs gedacht, oder? Wir haben zwar keine Tausende Meilen echte Gravel Roads, aber wer suchet, der findet. Auch in und rund um die Alpen lassen sich am Gravelbike wunderbare Straßen und Wege befahren. Das Beste aber: Mit den Gravelrädern ist auch eine neue Einstellung in Mode gekommen. Relax, es ist kein Rennen, nimm nicht alles so ernst, hab Spaß. Foto: Specialized 68 SPORTaktiv

Auch typisch amerikanisch, aber das fällt in Europa auf fruchtbaren Boden. Italien ist eines der ersten Länder, wo dieser Lifestyle bestens mit dem Dolce Vita in der Sportvariante harmoniert. Eat pasta, ride fasta. Auch in Bella Italia gibt es (Stichwort Toskana etwa) ein Netzwerk an Wegen und Forststraßen, die sich bestens zum „Graveln“ eignen. En vogue ist auch die Gravel-Mode: Vorbei sind die Zeiten der engen, neongelben Radtrikots mit Pseudo-Sponsoraufklebern und giftgrünen Hosen. Die Gravelfarben sind Schwarz, Schwarz und Schwarz, dazwischen Braun, aber Dunkelbraun, Dunkelblau, Dunkelgrün und Dunkelgrau, alles loose-fit. Die rosa Socken und die neongelbe Oakley lassen wir als netten Kontrast gelten. SPEED, SPASS, ZWISCHEN BODENSEE UND PODERSDORF SIND GRAVELBIKES GROSS IN MODE. VOR ALLEM BEI EINSTEI- GERN UND FRAUEN. ABER WAS IST GRAVEL NOCHMAL SCHNELL? UND: SIND DIESE GELÄNDE-RENNRÄDER IN LETZTER KONSE- QUENZ NICHT BALD MOUNTAINBIKES? VON CHRISTOPH HEIGL SCHOTTER SPORTaktiv 69

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