Aufrufe
vor 3 Jahren

SPORTaktiv Juni 2021

  • Text
  • Interview
  • Rennrad
  • Mountainbike
  • Aktivsportmagazin
  • Aktivsport
  • Sportmagazin
  • Profisport
  • Outdoor
  • Biken
  • Fitness
  • Magazin
  • Bikepark
  • Schwimmen
  • Laufen
  • Juni
  • Sportaktiv

Fotos: Arvid Auner 26

Fotos: Arvid Auner 26 SPORTaktiv DEM WELTMEISTER FITMIT

BENJAMIN KARL IST FÜNFFACHER SNOWBOARD- WELTMEISTER UND VOLLBLUT-FITNESS-BOTSCHAFTER. VOM WISSEN DES 35-JÄHRIGEN KÖNNEN AUCH HOBBYSPORTLER PROFITIEREN. VON KLAUS MOLIDOR ICH WOLLTE IMMER VERSTEHEN, WAS WELCHE ÜBUNG BEWIRKT UND WIE DIE DINGE ZUSAMMENHÄNGEN. ie man es schafft, mit 35 noch Snowboard-Weltmeister zu werden, wird schnell klar. Drei Wochen hat die Off-Season bei Benjamin Karl gedauert, Anfang Mai trainiert er schon wieder für die neue Saison. „Ich kann einfach nicht ruhig sitzen“, sagt der gebürtige Niederösterreicher, der seit 2008 in Lienz in Osttirol lebt. Und der aus seiner zweiten Leidenschaft neben dem Snowboarden einen Beruf gemacht hat: Seit Sommer 2020 betreibt er am Stadtrand von Lienz keine 200 Meter vom Ufer der Drau entfernt ein eigenes Gym. Vor allem aber bietet er unter dem Namen Athletic Heroes virtuelle Workouts an. Dabei können Anfänger, Ambitionierte und Pros gleichermaßen vom Weltmeister lernen. Sportbegeistert ist er schon als kleines Kind, mit 19 steht er mit seinem Mountainbike am Start der A-Strecke bei der Salzkammergut-Trophy. „Als jüngster Teilnehmer aller Zeiten bin ich die 200-km-Strecke gefahren“, sagt er nicht ohne Stolz. Es folgte die bekannte Karriere als Snowboarder mit insgesamt fünf Weltmeistertiteln, den jüngsten feierte er vor wenigen Monaten im slowenischen Rogla als 35-Jähriger im Parallel-Slalom. Auch Fitness und Krafttraining haben ihn schon früh gefesselt. „Ich wollte immer verstehen, was welche Übung bewirkt und wie die Dinge zusammenhängen“, erzählt er. Völlig hineingekippt in Trainingswissenschaft und Co. ist er dann vor rund zehn Jahren. „Ich hatte mit 25 schon Probleme mit dem Iliosakralgelenk, hatte Bandscheibenvorwölbungen. Da hab ich mir gedacht: Das kann es aber nicht sein, dass ich in dem Alter schon Schmerzen hab.“ Karl liest sich ein, lernt von Trainern, lernt Zusammenhänge zu verstehen. Dass daraus auch ein wirtschaftliches Standbein als Studio-Betreiber geworden ist, ist „ein bisschen aus der Not geboren“, wie er zugibt. „Als wir ein zweites Kinderzimmer gebraucht haben, musste ich mit meinen ganzen Gerätschaften ausziehen. Ein bisschen mehr als einen Kilometer von unserem Haus entfernt hab ich dann eine kleine Halle gemietet und mir gedacht, wenn ich schon Miete zahl, dann mach ich gleich was draus.“ Sein neuer Arbeitsweg führt jetzt direkt am Radweg an der Drau entlang zum „Athletic Hero“-Gym. Drinnen: Matten, Laufband, Rudergerät, Hanteln, Bälle, Kettle Bells, Bänke. Reduziert auf das Wesentliche. Karl schwingt die beiden großen Doppeltüren der Halle auf. „So nah an der Natur und den Bergen, das taugt mir.“ Zwei Monate hatte das Gym im Sommer 2020 geöffnet. Dann kamen die Lockdowns. SPORTaktiv 27

Magazin // E-Paper