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SPORTaktiv Juni 2022

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TRAINING Smart

TRAINING Smart trainieren Achtung, Zeitfresser! „SPORTaktiv Doc“ Robert Fritz und Sportwissenschafter Michael Koller von der „Sportordination“ kennen die häufigsten Fehler im Hobbysport. Wer sie vermeidet, kann die meist begrenzte Trainingszeit viel effizienter nutzen. von Christof Domenig A us wenig Trainingszeit möglichst viel rausholen? Das nehmen sich viele zwar vor. In der Praxis scheitert es oft an typischen Fehlern, die verhindern, dass Trainingseinheiten auch zum entsprechenden Fortschritt führen, wissen Sportmediziner Robert Fritz und Sportwissenschafter Michael Koller – den „SPORTaktiv Doc“ Fritz für diese dritte Folge unserer Serie mit an Bord geholt hat. Fehler 1: Kein Plan Michael Koller vergleicht Training mit einer Autofahrt. Du stehst in Wien, willst nach Linz und kennst den Weg nicht? Dann wirst du dich heutzutage an ein Navigationsgerät halten. „Ein Navi weiß erstens genau, wo du bist“, erklärt Koller. Für Sportler heißt das: Mach eine Standortbestimmung in Form einer Leistungsdiagnostik. Zweitens braucht es ein klares Ziel, das Navi genauso wie das Training. Denn nur dann lässt sich der Weg dorthin definieren. So wie das Navi deine Ankunftszeit voraussagt, erkennt ein Profi nach dem Leistungscheck auch gleich, ob deine Zielsetzung überhaupt realistisch ist. Und so wie das Navi deinen Wegverlauf auswirft, so ergibt sich aus Leistungsdiagnostik und dem Ziel ein klarer Trainingplan. Fehler 2: Sparen am falschen Platz Du kannst dir einen solchen Trainingsplan auch aus dem Internet holen. Der muss nicht schlecht sein. Tatsache ist aber auch, dass viele im Hobbysport für Ausrüstung vergleichsweise viel ausgeben, aber sich nur wenige einen personalisierten Trainingsplan und einen Coach leisten. „Geht es um effizientes Nutzen der Zeit, würde ich aber empfehlen, das Thema Sport auszulagern“, sagt Robert Fritz: „Kümmere dich um deinen Job, deine Familie, dein Leben – dein Trainer kümmert sich um den Sport.“ Um noch beim Navi-Vergleich zu bleiben: „Passiert unterwegs et- Krafttraining ist für Ausdauersportler nicht nur Verletzungsprophylaxe, sondern bringt einen klaren Performancegewinn. was, tritt ein Stau auf, sagt das Navi: rechts abbiegen, runter von der Autobahn, das Stück auf der Landstraße fahren und dann wieder zurück auf den schnellsten Weg. Das macht ein Coach auch – wenn du zum Beispiel einmal Trainingseinheiten zeitlich nicht so schaffst, wie sie am Plan stehen, passt er deinen Weg an.“ Fehler 3: Leere Kilometer Viele sind oft in den falschen Intensitätsbereichen unterwegs. „Ich hatte einen Radfahrer bei mir, der ganz schön viele Stunden in den Sport investiert hat. Seine Cholesterinwerte waren nicht schön, der Blutzucker nicht in Ordnung. Es hat sich herausgestellt: Er hat immer möglichst intensiv trainiert, weil er für sich gelernt hat: Wenn etwas nicht weh tut, ist es nichts wert“, erzählt Fritz. Nachdem dies korrigiert war, hat der Hobbyathlet weniger Zeit investiert, lockerer und dafür abwechslungsreich trainiert. „Sein Cholesterin ist wunderschön geworden – und er hat sich leistungsmäßig entwickelt. Reize, die ich setze, müssen einen Sinn ergeben. Und da sind wir auch bei der Regeneration: Der Körper muss auch die Chance haben, die Reize zu verarbeiten – das geht nicht, wenn man immer drauf haut“, sagt Robert Fritz. Fehler 4: Fehlende Abwechslung „Viele sind in der Monotonie gefangen, machen immer dieselbe Trainingseinheit“, weiß Michael Koller. „Immer dasselbe Profil, dieselbe Methode, die bekannte Hausrunde.“ Die Empfehlung zum polarisierten Training kann nicht oft genug wiederholt werden: Grundlageneinheiten in wirklich niedriger Intensität durchführen, intensive Einheiten wirklich intensiv machen und den mittleren Wohlfühlbereich möglichst meiden. Variation lässt sich aber auf vielerlei Arten ins Training bringen. Alternative Trainingsmittel, als Läufer 028

FIT FOTO: istock 029

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