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SPORTaktiv Februar 2017

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WETTKAMPFLAUFEN

WETTKAMPFLAUFEN „Genusslauf“in wunderbarer Kulisse: Natascha Marakovits beim Wachau-Halbmarathon. Der Erfolg in Graz passierte aber eher zufällig. Normalerweise hat Krug am Start eines Bewerbs immer einen genauen Plan im Kopf, wie er das Rennen angehen wird. „Diesmal bin ich einfach drauflosgelaufen.“ Die ersten Kilometer sehr, sehr schnell, „und dann ist es einfach so gut gegangen, dass es am Ende eben die Rekordzeit geworden ist!“ HALBMARATHON. Seit 2016 ist der Titel für den schnellsten „Halben“ Österreichs wieder in der Wachau. Und auch für Natascha Marakovits hätte es der schnellste Halbmarathon ihrer Läuferkarriere sein können. „Weil ich aber 2016 auch den Berlin-Marathon gelaufen bin, war der Halbe in der Wachau eine Woche davor ‚nur‘ ein Genusslauf“, sagt die Wienerin. „Eigentlich schade, denn die Bedingungen wären wirklich perfekt für eine Bestzeit gewesen.“ Laufen ist für die Journalistin eine Leidenschaft – die manchmal aber auch Leiden schafft. „Wenn ich harte Intervalle laufe, denk ich mir oft: Warum tust’ dir das an?“ Die Antwort gibt sie sich dann zu Hause unter der Dusche. „Das Gefühl, auch nach harten Trainings ist einfach großartig.“ Das Quälen, das Ausloten der Grenzen reizt Marakovits. Der Halbmarathon ist für sie die ideale Distanz für diese Ambitionen. Warum sie diesen besonders gern auch in der Wachau läuft: „Ich liebe diese Gegend, bin im Sommer auch oft dort.“ Dazu kommt die schnelle Strecke. Nur das Ende, die letzten eineinhalb Kilometer vor dem Ziel in Krems, mag sie nicht so sehr. „Da läufst du erst aufs Ziel zu, biegst dann noch einmal ab und rennst wieder weg – psychisch der Hammer.“ So wie ihr ist es über die Jahre vielen gegangen – darum soll diese Schleife 2017 auch wegfallen und die Strecke im Schlussabschnitt neu verlegt werden. TRAILLAUF. Die Liebe, der Zufall und der Reiz des höchsten Bergs des Landes – das alles hat Florian Holzmann (41) zum Großglockner-Berglauf gebracht. Zu laufen hat der Salzburger aus Werfen nämlich nicht aus eigenem Antrieb begonnen. „Ich war Rennradfahrer und mit meiner Statur fürs Laufen eigentlich ungeeignet.“ Seine Freundin Gerhild war zu der Zeit Langläuferin im Kärntner Landeskader, hat die Ski nach dem Studium ins Eck gestellt und zu laufen begonnen. „Ihr zuliebe hab ich dann halt auch damit angefangen“, schmunzelt Holzmann. Mittlerweile hat er zahlreiche halbe und ganze Marathons bestritten und war auch fünfmal als Läufer in einer Dolomitenmann-Staffel mit dabei. Den Glockner hatte er schon länger im Auge; weil der Lauf aber immer schnell ausgebucht ist, blieb der Fleck auf seiner persönlichen Lauflandkarte lange weiß. Bis 2016: „Ein Freund war angemeldet und hatte ein Zimmer gebucht. Sein Kumpel ist ihm aber ausgefallen und so hab ich die Chance genützt“, sagt Holzmann. Für 2017 hat er schon wieder genannt. „Natürlich auch wegen der Natur. Das Reizvolle am Lauf ist aber auch der Rhythmuswechsel. Erst steigt es ein wenig, dann stark, dann kommt eine Traverse und am Ende geht es noch einmal steil bergauf. Da musst du in deinen Körper hineinhören und spüren, was geht. Das hilft dann auch bei den flachen Läufen weiter.“ Die Liebe zum Laufen ist geblieben, die zur Freundin auch – mittlerweile sind die beiden verheiratet und Eltern eines Buben. Nur die Liebe zum Gelände teilen sie noch nicht so ganz. „Aber langsam findet Gerhild auch Gefallen am Berglaufen ...“ ADVENTURE RUN. Schnell einmal „Ja“ gesagt hat dagegen Helmut Schifrer. Nach einem Volkslauf hatten Freunde vom Biketeam Köttmannsdorf, die Idee, beim Strongman Run in Flachau zu laufen. „Da hab ich gar nicht gewusst, was mich erwartet“, sagt Schifrer, der von Beruf Bankdirektor im Kärntner Völkermarkt ist. Erst nach der Zusage hat er einmal nachgeschaut, was ihn erwartet. „Da bin ich dann einmal kurz erschrocken“, sagt er mit einem Lachen. „Aber wenn ich einmal etwas zusage, dann ziehe ich das auch durch.“ Halbmarathons und Marathons hatte er schon in den Beinen – da war die Abwechslung mit Hindernissen willkommen. „Die relaxte Atmosphäre am Start hat mir irrsinnig getaugt“, sagt Schifrer. Vorfreude regierte dort – „und nicht scharrende Hufe wie bei vielen Straßenläufen. Der Gatsch war dann auch gar nicht schlimm. Und die kühle Flussquerung war herrlich, weil es an dem Tag 38 Grad hatte.“ Die „Wiederholungsgefahr“ stuft Schifrer als groß ein. „Weil es Spaß macht, wenn du von Hindernis zu Hindernis läufst, unter Baumstämmen durchrobben oder über einen Container springen musst.“ Und weil das Gefühl danach auch so gut ist. „Ich bin schon bei vielen Bewerben gelaufen. Aber wenn ich mir die Fotos im Ziel anschaue, muss ich ehrlich sagen: So einen Stolz hab ich noch nie zuvor im Gesicht gehabt ...“ Helmut Schifrer war von Strecke und Stimmung beim Strongman Run in Flachau begeistert. FOTOS: kk 96 SPORTaktiv

DAS KRONENJOCH KRÖNT DEN SILVRETTARUN 3000 Hoch hinaus geht es beim 6. Silvrettarun 3000 am 14. und 15. Juli von Ischgl nach Galtür: Die Marathonstrecke führt auf annähernd 3.000 Meter Seehöhe hinauf. FOTOS: Silvrettarun 3000 Daten und Fakten zum „Silvrettarun 3000“ TERMIN: 14. UND 15. JULI 2017 FREITAG: Kids Run, Pastaparty, ab 17 Uhr Streckenbriefing SAMSTAG: 8 Uhr: Start „Medium“ und „Hard“; 10 Uhr: Start „Small“ für Läufer und Nordic Walker STRECKEN: SMALL: 11,2 km/306 hm MEDIUM: 29,9 km/1.482 hm HARD: 42,195 km/1.814 hm STARTGELD: Bei Anmeldung bis 31. Mai gilt ein Frühbucherbonus: € 34,– (Small); € 40,– (Medium und Hard); ALLE INFOS UND ANMELDUNGEN: www.silvrettarun3000.com Der Name ist Programm: Der „Silvrettarun 3000“ am 14. und 15. Juli führt nämlich tatsächlich in Dreitausender-Regionen. „Höhepunkt“ ist das Kronenjoch auf 2.974 Metern, das zwischen Ischgl und Galtür an der Grenze zwischen Österreich und der Schweiz liegt. Mehr als 1.800 Höhenmeter bewältigen die Bergläufer dabei auf einer Länge von 42,195 Kilometern – auch für Profis bedeutet dies eine echte Herausforderung. Natürlich geht es auch bei der 6. Auflage des Silvrettaruns nicht nur über die Marathondistanz, die hier den passenden Beinamen „Hard“ trägt. Auch „Medium“ und „Small“ haben die Veranstalter im Programm. Alle drei Bewerbe starten in Ischgl und enden in Galtür. Die Einsteiger-Variante wartet mit 11,2 Kilometern und 306 Höhenmetern als Eckdaten auf. Auf der Medium-Strecke sind 29,9 Kilometer und 1.492 Höhenmeter zu bewältigen. Die mittlere Distanz führt durch das landschaftlich beeindruckende Fimbatal und bis hinauf zum Ritzenjoch auf fast 2.700 Metern Seehöhe. POKAL FÜR DIE GRÖSSTE GRUPPE Wie schon in den Jahren zuvor sind neben den Einzelwertungen auch Team- und Gruppenwertungen beim Silvrettarun 3000 geplant. Der Unterschied zwischen beiden: Beim „Team“ muss über jede Distanz ein Teilnehmer antreten. Bei der Gruppenwertung spielt die Streckenwahl keine Rolle – die größte teilnehmende Gruppe darf den Wanderpokal für sich beanspruchen. Schon einen Tag vor den Erwachsenen sind die Kinder dran: Sie können am Freitag „Marathonluft“ schnuppern und am Kids Run auf drei altersgerechten Routen laufen. Noch ein Ansporn: Wer mitläuft, tut beim Silvrettarun 3000 auch noch Gutes. Pro Teilnehmer gehen nämlich fünf Euro an die „Wings for Life“- Stiftung. Nr. 1; Februar / März 2017 97

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