PERSPEKTIVEN- WECHSEL WELCHE SCHNITTPUNKTE GIBT ES ZWISCHEN EINEM, DEM LAUFEN BERUF UND BERUFUNG IST – UND DENEN, DIE IN DER FREIZEIT AUS SPASS AN DER FREUD LAUFEN? WIR HABEN BEI EINER GEMEINSAMEN LAUFRUNDE MIT MARATHONPROFI VALENTIN PFEIL IN DESSEN HEIMATSTADT STEYR (OÖ) NACHGEFORSCHT. VON CHRISTOF DOMENIG FOTOS: THOMAS POLZER Hobby- trifft Profiläufer zu gemeinsamem Auslauf – zum für uns (vermeintlich) idealen Zeitpunkt: Kurz nach Valentin Pfeils EM-Marathon sollte doch eine extra lockere Regenerationsrunde für den Oberösterreicher genau richtig sein. Als einzig mögliche Tempo-Schnittmenge, wenn ein 2:14-Marathonmann auf einen Fitnessjogger trifft. So oder ähnlich war unsere Grundidee. Leider kommt es manchmal eben anders als man denkt: Nachdem ihn von Dezember bis März eine Achillessehnen-Verletzung gequält hatte, musste der 30-Jährige nun beim Berliner EM-Marathon Anfang August bekanntlich aufgeben. Während drei österreichische Kollegen eine historische Bronze-Medaille im neuen Teambewerb erliefen. Ende August trafen wir daher auf einen Valentin Pfeil, der nach der EM doch noch ein wenig geknickt war. Aber, wie er selbst sagt (siehe Interview): Einmal losgelaufen, erscheint das, was einen bedrückt, bald in einem etwas anderen Licht. Was die Tempofrage betrifft: „Mein Grundlagentempo liegt bei 3:30 bis 3:40. Langsamer als 4:20 lauf ich eigentlich ganz selten“, erklärte Pfeil – und ließ dann, als höflicher Gastgeber, einfach den SPORT aktiv-Schreibtischtäter die Pace bestimmen. Der deshalb im Anschluss auch noch Luft für diese Fragen hatte ... Was war bei der EM genau? Von meinen bisher vier Marathons war das der erste, bei dem ich es nicht geschafft habe, mich so vorzubereiten, dass ich am Tag X in Topform war. Offenbar auch nicht ausreichend regeneriert. Die Verletzung soll keine Ausrede sein – de facto bin ich aber mit einem Trainingsrückstand in die Saison reingegangen. Die ersten drei Marathons waren alle sehr gute Tage, wo ich mich entsprechend gefühlt habe. Diesmal war es leider nicht so. 48 SPORTaktiv
Wann und woran hast du das bemerkt? Üblicherweise sollte es bei Kilometer 30 bis 35 hart werden. Diesmal war dieses Gefühl schon bei Kilometer 16/17 da. Man versucht natürlich noch, das Beste aus der Situation zu machen, aber bei Kilometer 28/29 bin ich ausgestiegen. Womit dir auch die Team-Medaille entgangen ist … Ja, aber das war zu dem Zeitpunkt absolut nicht absehbar. Letztlich hätte ich als Viertschnellster auch nichts zur Medaille beigetragen. Kannst du aus diesem Rückschlag auch etwas Positives ziehen? Naja, einfach zu sagen, alles im Leben hat irgendetwas Positives: Das geht mir ein bisschen zu wenig in die Tiefe. Natürlich darf es, so lange man kämpft und Optionen hat, auch einmal nicht so gut laufen. 2016 hab ich beim Wien Marathon das angestrebte Olympia-Limit nicht gebracht, aber das Gefühl gehabt, dass ich alles geben konnte. Jetzt war ich dagegen nicht in der Lage, alles rauszuhauen. Aber gut, es ist so, und es gilt, die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen. Lass uns über deine Anfänge sprechen: War der Laufsport für dich eine rationale Entscheidung, weil du talentiert warst? Oder hast du dich dafür entschieden, weil es dir am meisten Spaß gemacht hat? SPORTaktiv 49
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