CHRISTIAN SCHEMMEL Der Architekt ist Gründungsmitglied des Enduro-MTB-Klubs „Do-Biker“ in Bruck an der Mur. Die Initiativen des Vereins sind ein Beispiel dafür, wie auch in Regionen abseits des großen Bike-Tourismus Lösungen möglich werden. In Österreich hat man es in tourismusnahen Bundesländern wie Tirol und Salzburg geschafft, ähnlich wie in Italien für Mountainbiker eine gute Infrastruktur in Zusammenarbeit mit Grundeigentümern, Behörden und Tourismusverband bereitzustellen. Bei uns in der Hochsteiermark ist offensichtlich das enorme touristische und volkswirtschaftliche Potenzial dieser zahlungskräftigen Klientel in dem Ausmaß noch nicht erkannt worden. Der in Bruck an der Mur beheimatete Enduro-Radsportverein Do-Biker kämpft schon seit Jahren um Gehör bei den Verantwortlichen. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, das Biken auch in unserer Region zu legalisieren. Dabei schwebt ihm eine Lösung ähnlich der des Biosphärenparks Wienerwald vor. Hier ist von Grundeigentümern, Behörden, Tourismusverband und dem ansässigen Verein eine gemeinsame Lösung erarbeitet worden, die erfolgreich funktioniert. Tatsache ist, dass der Bikesport extrem boomt. Durch die Infos aus den sozialen Netzwerken finden die Sportler ihre Hotspots wie eben unsere Region. Und so hat es sich rasch herumgesprochen, dass sich gerade rund um Kapfenberg, Bruck und Leoben aufgrund des vorhandenen Wanderwegenetzes ein wahres Paradies für Enduro-Biker entwickelt hat. Es strömen Biker aus ganz Österreich hierher, um die tollen (leider noch immer meist illegalen) Trails zu befahren. Das Befahren von illegalen Wegen läuft neben dem Konflikt mit den Grundbesitzern in manchen Fällen auf Konflikte mit Wanderern hinaus. Die momentane Situation ist für alle Seiten nicht befriedigend. Der Versuch, bestehende und über Jahre gewachsene Wege (Trails) durch aktive Gespräche mit den Grundstückseigentümern zu legalisieren, ist kläglich gescheitert. Rückbauten wurden erzwungen. Nach vielen Jahren, vielen Konzepten und Gesprächen, viel Herzblut der Do-Biker und dem ständigen Anklopfen bei den Gemeindeverantwortlichen ist es nun gelungen, die Genehmigung für den Bau eines eigenen Enduro-Trails im Brucker Stadtwald zu erhalten. Somit ist ein erster Schritt gesetzt worden. Doch was fehlt, ist ein ganzheitliches Konzept. Wünschenswert wäre eine strukturierte Vorgehensweise aller Verantwortlichen, um ein Konzept für die ganze Region auszuarbeiten und umzusetzen. Eine komplexe Situation ist nur dann erfolgreich zu bewältigen, wenn wirklich alle Beteiligten über sämtliche Ideen und Aktionen lückenlos informiert werden. Nur gegenseitige Information bringt gegenseitiges Verständnis. ARMIN KALTENEGGER Er ist Jurist beim Kuratorium für Verkehrssicherheit, selbst Radfahrer und kennt die gesetzlichen Bestimmungen rund um das Mountainbiken wie kein Zweiter. Die Nutzung des Waldes erfolgt auf vielfältige Arten durch unterschiedlichste Personen mit den verschiedensten Interessen. Interessenkonflikte sind dabei zwar vorprogrammiert, aber lösbar. Nämlich dann, wenn alle Beteiligten Verständnis für die jeweils andere Position zeigen, wenn alle Beteiligten vom selben Wissensstand, was Recht und Rahmenbedingungen betrifft, ausgehen und wenn allen Beteiligten ihre berechtigte Angst vor Nachteilen genommen wird. Beim Mountainbiking im Wald hat die Ausgangslage eine gewisse Schieflage: Es ist grundsätzlich verboten! Bliebe es dabei oder wäre es bisher dabei geblieben, so hätten wir einen endlos dauernden Konflikt mit sich stets verhärtenden Fronten. Dort, wo dieser Konflikt aber schon erfolgreich gelöst wurde, kann man sehr klare Erfolgsfaktoren erkennen: Strukturierte Dialoge ohne Berührungsängste zwischen den Interessengruppen, Wegekonzepte von Experten als Basis für Freigaben, Betrachtung der wirtschaftlichen Chancen aus der Vogelperspektive und faire Verteilung bzw. Ausgleich von Lasten und Erträgen sowie Freizeichnung der Eigentümer von Haftung und Schadenersatzpflichten durch kooperative Mountainbikemodelle. Gerade Letztere sind ein großer Schlüssel zum Erfolg, sie erfolgen unter anderem sogar unter Beteiligung des Landes. Mein Tipp an regionale Entwickler: Starten Sie mit einem transparenten Dialog und arbeiten Sie Schritt für Schritt obige Erfolgsfaktoren ab. 74 SPORTaktiv
FIT MIT SUMI VOM VERFRANSEN ADDICT eRIDE Foto: Thomas Polzer CHRISTOPH SUMANN war als Biathlet viele Jahre Weltklasse und ist jetzt leidenschaftlicher Freizeitsportler. Ich und die moderne Technik. Ich hab zwar beim Mountainbike- und Rennradfahren das Handy mit – als mobile Notrufsäule quasi – und ich hab einen Tacho, den man auch zur Navigation verwenden kann, nur verwendet hab ich das Navi noch nie. Entweder fahre ich, wo ich mich auskenne. Oder früher, als ich auf Trainingskursen war, und die Gegend nicht wie meine Westentasche gekannt hab, bin ich halt gefahren, bis ich wo angeschlagen bin, und dann wieder retour. Manchmal dauert so ein Ausflug dann halt länger, aber ein bisschen Abenteuer muss schon sein. Die Touren, an die du dich lange erinnerst, von denen du Freunden erzählst, sind nicht die, auf denen du streng nach Plan gefahren bist, sondern auf denen du dich ein bissl verfranst hast. Leider verstehe ich nicht, warum Forststraßen nicht generell für Biker erlaubt sind. Klar braucht das Wild auch eine Auszeit, aber wenn man nicht in aller Früh oder am Abend fährt – wo ist das Problem? Der Biker macht ja nichts kaputt, auf einer Straße, auf der auch Lkw fahren. Manche Grundbesitzer sind da echt schräg. Und das in einer Zeit, in der alle die Einsamkeit und die Natur wieder suchen. . . Ich genieße jedenfalls noch den Sommer. Als ehemaliger Wintersportler ist ja alles zwischen April und Dezember für mich Sommer und ich freue mich dann aufs Langlaufen. Das könnte heuer einen echten Boom erleben, weil man fernab der Massen unterwegs ist und es in allen Leistungsstufen Spaß macht. Man muss ja nicht wie ein Profi skaten, sondern kann auch auf Skiern wandern. Macht auch Spaß und stärkt das Immunsystem. Und dabei kann man sich auch herrlich verfransen. GET HOOKED. SCOTT-SPORTS.COM © SCOTT SPORTS SA 2021 | Photo: Daniel Geiger SPORTaktiv 75
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Wenn sich die ersten Frühlingsboten zeigen, zieht es viele Sportler wieder nach draußen. Das wissen wir! Darum haben wir uns in der April/Mai-Ausgabe von SPORTaktiv auch intensiv mit den beliebtesten Outdoorsportarten beschäftigt. Weißt du, wie du deine Wander-, Kletter- und Klettersteigausrüstung wieder fit für die Saison machst? Von uns bekommst du die Checklisten für deine komplette Bergausrüstung. Außerdem geben die Naturfreunde-Profis Antworten auf 16 wichtige Fragen für einen guten Start in die Berge. Ebenfalls in der April/Mai-Ausgabe erklärt: das Eigengewichtstraining! Wir verraten dir, wie wirksam und einfach es tatsächlich ist. Und wer schon immer mehr über Eisenpräparat, Vitamin-C-Tablette und Co. wissen wollte, der erfährt im aktuellen Magazin alles über Sinn und Unsinn der Nährstoffsupplementierung.
Das neue SPORTaktiv Magazin mit großem Laufguide ist da! Dein Fahrplan bis Ostern! Hol dir die erste Ausgabe des SPORTaktiv-Printmagazins 2016 – inklusive großem Laufguide! Der Frühling ist zwar nicht mehr allzu fern, trotzdem hat sich die Februar/März-Ausgabe von SPORTaktiv dem Thema „Weiße Wochen" verschrieben: Wir haben etwa den Experten des steirischen Lawinenwarndienstes über die Schulter geschaut und die akribische Arbeit hinter einem Lawinenbericht aufgedeckt. Außerdem nehmen wir die beiden Trendsportgeräte Schneeschuh und Tourenski genauer unter die Lupe. Die Februar/März-Ausgabe beschäftigt sich auch mit dem Dilemma der nicht eingehaltenen Fitness-Neujahrsvorsätze! Aber keine Panik: Zusammen mit den Fitnessprofis unseres neuen Kooperationspartners Runtastic helfen wir dir bei der Suche nach dem Training, das wirklich zu dir passt. Und wer einen Blick in die Zukunft wagen möchte, dem sei unsere Auswahl an innovativen und „ausgezeichneten" Sportprodukten ans Herz gelegt, die wir auf unserem diesjährigen ISPO-Spaziergang entdeckt haben. Als großes Extra ist in dieser Ausgabe unser „Laufguide 2016" integriert! Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.
Im diesjährigen SPORTaktiv Bikeguide geben fünf Biker Einblicke in die emotionale Zweierbeziehung zwischen Mensch und Rad. Bei den Technikchecks erfährst du die wichtigsten Eckdaten zu den unterschiedlichen „Zweirädern" wie Marathon-, Cross-Country-, und All-Mountain-Bike. Außerdem kommt ein (nach wie vor) brisantes Thema zur Sprache: der Wegestreit zwischen Mountainbikern und Waldbesitzern. Ein Auszug aus der Streit-Chronologie zeigt, wie verfahren der sprichwörtliche Karren zwischen den zwei Lagern ist.
Dieses Special bringt nochmal auf den Punkt, wieso das Herumtigern – sei es nun auf Asphalt oder im Gelände – einem Jungbrunnen gleichkommt, schlank macht und ein Naturerlebnis ist. Außerdem erklären wir dir mal ganz genau, was dein Laufoutfit – von der Jacke bis zur Socke – so alles können muss.
Als "Weißbuch" für den weißen Sport liefert der SPORTaktiv Winterguide 2015 alle wichtigen Informationen für den aktiven Wintersportler: Welche neuen Skimodelle sind auf dem Markt und welcher Ski ist der richtige Partner? Wie schön ist die neue Skimode? Das Thema Ausrüstung ist der eine große Schwerpunkt in diesem Winterguide – der zweite sind unsere Weltklasse-Skiberge. Nach dem Lesen heißt es nur noch: Ran an die Bretter und rauf auf den Berg!