OUTDOORGUIDE ALS AUS „SCHLUCHTELN“ CANYONING WURDE Die Zeit ist vorbei, als sich nur echte Abenteuer im Taucheranzug durch spektakuläre Felseinschnitte hantelten. Der Trendsport Canyoning entwickelte sich über die Jahre zur Attraktion für eine immer breitere Zielgruppe. FOTOS: istock, Ralf Wallinger TEXT: Florian Madl 136 SPORTaktiv-OUTDOORGUIDE 2017
Nicht hinunterschauen, ordentlich wegschwingen, sonst hängt ihr mittendrin. Just do it!“ Das Abseilen durch einen Wasserfall verlangt der achtköpfigen Schülergruppe eines Innsbrucker Gymnasiums alles ab, da kann der sympathische Canyoning-Guide noch so sehr die Jugendsprache bemühen. Für den Mitzwanziger, im Winter Skilehrer und während der Sommermonate in den Schluchten des Tiroler Pillerseetals unterwegs, ist es Alltag. Für die in Neopren gezwängten Teenager, die während ihrer Sportwoche dem Klassenzimmer entfliehen und auf der Suche nach Herausforderungen sind, Abenteuer genug. Das wiegt so manches Erlebnis im Sportunterricht auf und sollte am Abend des letzten Tags mit dem Attribut „unglaublich“ bedacht werden. Selbst der sportlich versierte Lehrer erweckt in der Gischt des kalten Wildbachs nicht den Anschein, als sei er über Selbstzweifel erhaben, sein Gesicht signalisiert das jedenfalls. Also: nicht hinunterschauen, ordentlich wegschwingen, nicht im Wasserstrahl hängen. Cool, so ein Canyoning-Abenteuer! DIE EIGENEN GRENZEN AUSLOSTEN Nach Erlebnissen wie diesen verlangt der Zeitgeist, dabei gibt es den Trend schon lange. Aber die Outdoorszene kennt dieses Umstyling hinlänglich: Aus sportlich ambitioniertem Wandern wurde „Nordic Walking“, aus Geländelaufen „Trailrunning“. Und früher hieß es mancherorts auch „Schluchteln“, doch das war einmal. Jetzt heißt es selbst im Volksmund schon „Canyoning“, weil sich Anglizismen in einer kommerzialisierten Welt offenbar besser machen. Dass sich aus der Eroberung von naturgegebenen Einschnitten und eiskalten Bächen ein Geschäftszweig entwickeln würde, war jedoch nicht absehbar. Doch es hat durchaus seinen Reiz, sich diesem Wechselspiel mit der Natur hinzugeben, dem bisweilen mutigen Sich-Herantasten an die eigenen Grenzen und die der Physik. In einer zivilisierten Welt muss schließlich kein Wasserlauf durchstiegen und keine Felskante mittels Abseilen, klettern, schwimmen, springen – und die Angst vorm Unbekannten überwinden. Hohe gesetzliche Sicherheitsstandards halten objektive Gefahren klein. Seil bewältigt werden. Die Zuhilfenahme eines Lifts ist in dieser Dimension der Natur unmöglich, lediglich Klettern, Schwimmen, Springen, sogar Rutschen tragen zur Bewältigung von Geländeerhebungen bei. Was früher lediglich das Hobby einer kleinen Szene Unentwegter war, gehört mittlerweile zur Sommersportwoche bei Outdoor-Anbietern wie das Lagerfeuer oder die Schnitzeljagd. „Mittlerweile lukrieren wir zehn Prozent unseres Umsatzes und mehr aus dem Bereich Canyoning“, erzählt Christoph Schaaf, ein Outdoor-Anbieter aus dem Salzburger Lammertal. Seine jungen Gäste würden dieses Abenteuer lieben, ebenso Reisegruppen oder die Teilnehmer eines Firmenausflugs. WER DARF ES ANBIETEN? Beim Tiroler Alexander Riml heißt der Sport immer noch Schluchtenführen. Das hat damit zu tun, dass der Ötztaler im Tiroler Bergsportführerverband einen deutschen Namen verwenden muss und der Experte als Referent und Ausbildungsleiter selbst über die Einhaltung der Bestimmungen wacht. „Tirol war ein Vorreiter“, blickt der 47-Jährige, seit über 20 Jahren in kalten Bächen und auf glitschigen Felsen unterwegs, zurück. Kommerzielles Führen von Touren wurde angesichts der hohen Nachfrage durch die Landesregierung gesetzlich geregelt. In Salzburg, Kärnten und Oberösterreich sei man dem Bundesland in den gesetzlichen Bestimmungen fast aufs Wort gefolgt. 137
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