CANYONING Augen zu und durch! Ein Canyoning-Abenteuer ist durch unterschiedliche Schwierigkeitsgrade in fast jedem Alter möglich. Und der Bedarf erklärt das hinlänglich: Allein die Auerklamm in Rimls engerer Ötztaler Heimat wird zwischen den Monaten Mai und September groben Schätzungen zufolge von 30.000 Gästen besucht. Eine Verletzung pro Woche, zumeist an Arm oder Bein und durchs Ausrutschen verursacht, könne man im Schnitt feststellen. Geschätzte fünf oder sechs Todesfälle hätten sich hier in den vergangenen zehn Jahren ereignet – statistisch betrachtet ein akzeptabler Wert. „In Frankreich passiert um einiges mehr, dort ist das Begehen von Schluchten geradezu Volkssport“, führt Riml das auf den hohen Sicherheitsstandard in Österreich zurück. Hier würden einen erst über 20 Praxistage und zusätzlich knapp 25 Ausbildungstage als offiziell anerkannten Schluchtenführer legitimieren, bis zu 2.500 Euro müssten die Kurs teilnehmer dafür veranschlagen. Nur wer sich hinlänglich in die Geheimnisse von Sackstich, Achterknoten, Halbmastwurf, Prusikknoten, Reihenverankerung und „Piranha“ (Abseilachter) einführen ließ, kann sichere Touren garantieren. Und eine Fortbildungspflicht verhindere überaltete Methodik, zumindest alle vier Jahre müsse man sich im Sinne einer Berechtigung einer Fortbildung unterziehen. Ohne Ausweis – den sich Interessenten eines Canyoning-Ausflugs übrigens tunlichst zeigen lassen sollten – wäre das Führen einer Gruppe nicht zulässig. Verdienen lasse sich je nach Gruppengröße, Länge und Schwierigkeitsgrad der Tour. Gäste, darunter auch wenig trittsichere Einmalkunden, legen von € 60,– aufwärts auf den Tisch, um in den Genuss eines Canyoning-Ausflugs zu kommen. Angesichts des Risikos für die Führer und der Kosten des Materials (Neopren, Helm, Sicherheitsutensilien etc.) ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. HELI-CANYONING Alexander Riml antwortet auf die Frage, wo denn ein Canyoning-Freund in seinem Leben gewesen sein müsste, unvermittelt: „In den Alpentälern, also bei uns.“ Schön sei es natürlich auch in Frankreich und Spanien, vor allem aber im Tessin (Schweiz). Dort wird sogar Heli-Canyoning für knapp € 400,– angeboten. In der Schweiz ereignete sich am 27. Juli 1999 auch das wohl größte Canyoning-Unglück. 45 Touristen stiegen damals mit acht Guides in den Saxetbach im Berner Oberland. Doch am Beginn des für eineinhalb Stunden angesetzten Abenteuers regnete es für einige Minuten, der Wasserpegel stieg leicht an. Plötzlich überraschte eine Flutwelle aus Wasser, Holz und Steinen die Gruppe, 21 Menschen kamen ums Leben. Seit damals änderte sich viel in der Szene, mittlerweile verfügen auch Schluchtenführer über eine Art „Lawinenwarndienst“. Mithilfe von Unternehmern, Bergsportführerverband, Polizei und Bergrettung wurden Standards erarbeitet, um Ereignisse wie dieses zu verhindern. Mittlerweile seien auch die Techniken zur Begehung der Canyons, die Qualität des Materials und die professionelle Herangehensweise eine andere als noch vor einigen Jahren. Selbst eine Tabelle mit Schwierigkeitsgraden wurde erarbeitet, um über Anhaltspunkte zu verfügen, doch die hält Experte Riml nur bedingt für hilfreich: „Die Schwierigkeitsgrade orientieren sich am Mindestwasserstand, diese Tabelle spiegelt die Situation kaum entsprechend wider.“ An der Faszination für den Sport hat sich indes nichts geändert. „An Stellen kommen, die kaum jemand zu Gesicht bekommen hat“, nennt Anbieter und Guide Christoph Schaaf einen der Hauptbeweggründe seiner Kunden. Hier sei nichts künstlich, die Kulisse an sich ein Naturschauspiel. Und der physiologische Anspruch – Ausdauertraining, Anregung des Herz-Kreislauf-Systems durch kaltes Wasser sowie koordinatives Training – ein positiver Nebeneffekt. Am besten also probieren. Selbst auf die Gefahr hin, dass man mittendrin hängt im Wasserfall. Auch das gehört manchmal dazu. FOTOS: Ralf Wallinger 138 SPORTaktiv-OUTDOORGUIDE 2017
TIPP: DIE WAGRAIN-KLEINARL-GÄSTECARD BIETET TÄGLICH FREIEN EINTRITT IN DIE WASSERWELT WAGRAIN. DAS 1000 M² GROSSE FREIBAD MIT SONNIGER LIEGE- WIESE GARANTIERT BADESPASS HOCH 2. LEBENSFREUDE HOCH 2 Wagrain-Kleinarl hält verzaubernde Abenteuer und neue Erlebnisse bereit – oder, wie man in der Region sagt: Lebensfreude hoch 2. FOTOS: (c) Ideenwerk, Bryan Reinhart Geschafft! Der Gipfel ist erreicht. Unbändige Freude breitet sich aus, wenn der Blick über das atemberaubende Alpenpanorama schweift. Tief durchatmen – ein Gefühl von Freiheit und Erleichterung durchströmt Körper und Geist. Die unberührte Natur lässt Sorgen vergessen und spendet neue Kraft und Energie. Die abwechslungsreiche Naturund Bergwelt in Wagrain-Kleinarl bietet auf markierten Wanderwegen mit einer Länge von 140 Kilometern jedem das Richtige. Ein gemütlicher Spaziergang rund um den smaragdgrünen Jägersee macht ebenso Freude wie ein berauschendes Gipfelerlebnis auf dem Penkkopf. Von seinen 2.011 m Seehöhe aus sieht man über umliegende Täler und Berge bis zum Dachsteinmassiv. Die Sommerbahnen Flying Mozart, Grafenbergbahn und G-LINK Wagrain machen es möglich, auch ohne Anstrengung die Bergwelt zu erkunden. NEUE ABENTEUER FÜR FAMILIEN Eine Bergerlebniswelt, wie Kinder sie sich wünschen, ist WAGRAINi’s Grafenberg. Auf den überdimensionalen Abenteuerstationen gibt es viel Platz zum Erkunden, viel Raum zum Wandern und viele schöne Erlebnismomente für die ganze Familie. Bequem geht’s mit der Grafenbergbahn hinauf auf 1.700 m Höhe, wo die Abenteuer warten. Toll für alle mit kleinen Kindern: Der Erlebnispark am Grafenberg ist so angelegt, dass man auch mit einem Kinderwagen ohne große Anstrengung zu allen Stationen gelangt. NOCH MEHR NATURERLEBNISSE Hoch hinaus geht’s nicht nur beim Wandern, sondern auch in der Kletterwelt (www.kletter-welt.at). Verschiedene Parcours führen dort über Wasserfälle, Schluchten und Seilrutschen – ein Abenteuer für jedes Alter. Auf den neuen Lehrpfaden „Pfade durch ein Grünes Tal“ erfahren Kinder ebenfalls Spannendes über die Region. Für das leibliche Wohl sorgen die vielen urigen Hütten mit Herzhaftem und Süßem aus der Region. Die reine Natur und die schmackhaften Köstlichkeiten: Beides macht es einfach, den Moment zu genießen und richtig aufzutanken. Info & Buchung WAGRAIN-KLEINARL TOURISMUS Tel.: 0 64 13/84 48 E-Mail: info@wagrain-kleinarl.at www.wagrain-kleinarl.at INFO ZUM SOMMER- SEILBAHNBETRIEB BERGBAHNEN AG WAGRAIN Tel.: 0 64 13/82 38 E-Mail: office@bergbahnen-wagrain.at www.bergbahnen-wagrain.at 139
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