Aufrufe
vor 8 Jahren

SPORTaktiv Outdoorguide 2017

  • Weitere Details anzeigen
  • Wanderregionen
  • Wanderurlaub
  • Outdoorequipment
  • Natur
  • Berge
  • Klettern
  • Gipfel
  • Wandern
  • Touren
  • Sportaktiv
  • Outdoorguide

OUTDOORGUIDE KULINARISCH

OUTDOORGUIDE KULINARISCH AUF DER HÖH’ In der Morgendämmerung geht es los. Hunderte Kalorien später haben wir das Ziel erreicht. Wir steuern die nächste Hütte an. Stellt sich nun die eine bange Frage, die alle Outdoorfans zur Genüge kennen: Was genau wird uns dort erwarten? Auf der Suche nach regionalen Köstlichkeiten und neuen kulinarischen Ideen auf den Almen und Berggipfeln haben wir für euch etliche Recherchekilometer zurückgelegt. Die gute Nachricht: Immer mehr Hütten- und Gastwirte erkennen, dass eine geschmackvolle Speisekarte zu einem wichtigen Unterscheidungsmerkmal werden kann. ALLES, NUR KEIN ÖTZI-TELLER Beginnen wir im Südtiroler Eisacktal. Dort gibt es Routen wie den Doloramaweg, die sportliche Herausforderung mit gutem Essen ideal verbinden. 61 Kilometer führt dieser Weg über Forst- und Wanderstraßen. Hier gibt es nicht nur Almenlandschaften und die Berggipfel der Dolomiten zu entdecken, sondern auch eine Menge Geschichte. Auf der Lüsner Alm machten schon die Jäger in der Steinzeit Rast. Keine Angst, wir bestellen trotzdem kein Ötzi-Menü. So etwas wird in den Almgasthäusern wie dem „Ütia de Börz“ am Würzjoch, auf der Ramitzler Schwaige oder der Schutzhütte Raschötz auch gar nicht angeboten. Allein die Na- FOTOS: xxx FOTOS: iSalzburger Land Tourismus/David Schultheiß, stock, Pitztal Tourismus/Dani Elzangerl, Eisacktal Marketing/Alex Filz, Brixen Tourismus/Thomas, Graner. hochzeiger.com/Daniel Zanger TEXT: Wolfgang Kühnelt 146 SPORTaktiv-OUTDOORGUIDE 2017

Was die Südtiroler können, beherrschen auch jene im Norden: Nämlich in den Bergen für exzellente Gaumenfreuden zu sorgen. Im Uhrzeigersinn: im Eisacktal und auf der Schatzerhütte über Brixen – im Zeigerrestaurant und im Café 3.440, beides im Pitztal. men der Gaststätten sprechen schon Bände. Den Rest erzählt die Speisekarte – seltener allerdings die Website, da sind die Südtiroler Wirtsleute fast alle überraschend zurückhaltend. Macht nichts, wir sind ja nicht wegen der virtuellen Welt hier, sondern wegen der realen Nahrungsaufnahme. Und da kann man im Eisacktal viel Neues probieren. Es gibt typische Gerichte wie Speckbrettl, Wildgulasch, Knödel und neuerdings immer mehr „Exzellenz“-Nahrungsmittel wie Zwetschken, Kastanien, Äpfel, Milchprodukte und Honig. Eine schöne Jause, hier „Marende“ genannt, beinhaltet dann auch ein Schüttelbrot, Almkäse und Butter frisch vom Senner. DIE UNSICHTBARE GRENZE 56 TOP-Hütten gibt es im Eisacktal. TOP steht übrigens für „Tested outstanding place“. Heißt: Hier gibt es Genusskultur auf höchstem Niveau. Würzigen Graukäse oder Schafsmilchkäse kennt man auch außerhalb Südtirols. Aber wer hat schon Weinsuppe, die traditionellen Teigwaren Tirtln oder Schlutzer probiert? Eine gute Gelegenheit, Kulinarik mit Bergsport zu verbinden, bietet beispielsweise die Prantneralm in Sterzing. Auf 1.800 Metern serviert Familie Gogl Gerstsuppe, Graukäscremesuppe mit Roggencroutons und Ronenknödel. Noch höher liegt die Europahütte, ein Schutzhaus auf 2.693 Metern in den Zillertaler Alpen. Nicht nur das Essen und Trinken sind hier bemerkenswert, sondern auch die Tatsache, dass die Grenze zwischen Österreich und Italien mitten durch den Gastraum verläuft. EIN KAFFEEHAUS AM GLETSCHER Wenn wir schon auf österreichischem Terrain angekommen sind: Auch Nordtirol hat Spannendes zu bieten. Wer Bergsportler und zugleich Genießer ist, sollte sich Österreichs höchstgelegenes Kaffeehaus vormerken. Die imposante Bergstation der Wildspitz-Bahn am Pitztaler Gletscher beherbergt das „Café 3.440“. Richtig, wir befinden uns auf einer Seehöhe, wo es eher außergewöhnlich ist, Sachertorte und Kaffee nach Wiener Art zu servieren. Dafür ist die Fernsicht genial und Ski fahren kann man hier von September bis Mai. An guten Tagen fabriziert Konditor Norbert Santeler mit seinen Zwillingstöchtern Sandra und Stefanie auf beachtlichen 2.840 Metern in der höchsten Konditorei des Landes 4 Tonnen Kaiserschmarrn und rund 25 Meter Apfelstrudel. Hier zu arbeiten erfordert Fingerspitzengefühl und Erfahrung. Denn wenn der Luftdruck nicht passt, geht der Kuchen nicht auf. Weiter unten im Pitztal dominiert neuerdings die Zirbe. Es gibt einen Zirbenpark mit Zirbenwasser, eine Zirbencart-Strecke und ein Stamperl Zirbenschnaps. Gut essen kann man im Hochzeigerhaus und auf der Stalderhütte, wo man stilgerecht im Zirbenzimmer übernachtet. Besonders konsequent ist man im Zeigerrestaurant auf 2.000 Metern. Christian Wittwer serviert dort Zirbencappuccino, Zirbenhauswürste, Zirbensenf, Zirbenzapfenbrot und Zirbensirup. SALZBURGER BIO-BLADLN Über die Verbindung von bodenständiger Küche, Outdoorsport und den immer anspruchsvolleren Gästen hat man in Salzburg bereits seit Jahren nachgedacht. Die Antwort: Via Culina- 147

Magazin // E-Paper