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SPORTaktiv Outdoorguide 2017

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INTERVIEW und

INTERVIEW und Skiführers in Österreich von 320 Euro zu niedrig angesetzt. In der Schweiz zum Beispiel beträgt er 699 Euro. Bei unserer Tätigkeit handelt es sich ja größtenteils um eine saisonale Arbeit. Wer davon hauptberuflich (über)leben muss, sollte sich möglichst nicht verletzen. Ein Sommer mit viel Sonnenschein und ein Winter mit viel Schnee und Eis wären auch nicht schlecht ... Wenn also mal etwas nicht nach Plan läuft, kann man schnell in eine finanzielle Notlage geraten? Ja, leider. Viele Bergführer entscheiden sich daher für eine nebenberufliche Lösung und müssen dann zwei Jobs handeln. Das empfinde ich zum einen für den Menschen und dessen Familienleben und zum anderen Nachtschicht: Bei der Bergführerausbildung müssen die Kandidaten auch im Dunkeln ausrücken. auch langfristig für die Qualität des Berufsstandes als kontraproduktiv. Gibt es eigentlich noch Leute, die minder ausgebildete „Schwarzführer“ statt einem Profi-Bergführer engagieren? Hier ist eindeutig ein Umdenken zu erkennen. Immer mehr Menschen lassen sich gerne von einem Profi in die Berge führen – das hat sicher auch mit einem gesteigerten Sicherheitsbewusstsein zu tun. Obwohl es den Begriff „Sicherheit“ beim Bergsteigen eigentlich ja gar nicht gibt, aber das ist wieder eine andere Geschichte … Was macht einen guten Berg- und Skiführer deiner Meinung nach aus? Ein guter Berg- und Skiführer sollte ein alpiner Allrounder mit Führungskompetenz und Entscheidungsstärke sein. Durch die hauptberufliche Ausübung der Tätigkeit gewinnt man dann viel an Erfahrung und sozialen Fähigkeiten dazu. Wie sieht eigentlich das Anforderungsprofil laut Bergführerverband aus? Das Ausbildungsteam fordert bereits ein relativ hohes bergsteigerisches Niveau der Kandidaten bei der jährlichen Aufnahmeprüfung. Die Ausbildung dient dann definitiv nicht mehr der Verbesserung des Eigenkönnens im Bergsteigen, Klettern und Skifahren – sondern wir arbeiten in relativ anspruchsvollen Touren an den Führungskompetenzen. Zu diesen zählen neben den technischen Aspekten wie den Sicherungstechniken eben auch die Soft Skills. Wenden wir uns noch den schönen Seiten des Bergführerberufs zu. Gibt es ein Tourerlebnis, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist? Es ist immer schön, wenn ich ein Ziel, an dem ich länger arbeite, zusammen mit einem Stammgast erreiche. Das habe ich etwa im „Steiner Weg“ V+ in der Dachstein-Südwand erlebt. Mein Gast, anfangs ein Kletternovize, hat es sich zum Ziel gesetzt, durch die Südwand bis zum Gipfel des Hohen Dachsteins aufzusteigen. Innerhalb von zwei Jahren hat er es geschafft. Zum Schluss noch ein Rat für den alpinen Nachwuchs? Climb more, post less! Zu Deutsch: Mehr klettern, weniger quatschen! SO WIRD MAN BERG- UND SKIFÜHRER IN ÖSTERREICH Für Interessierte: Das sind die wichtigsten Infos rund um Ausbildung, Anforderungen und Kosten. DIE AUSBILDUNG ist zentral organisiert und obliegt dem Verband der Österr. Berg- und Skiführer, der die Ausbildung mit der Bundessportakademie Innsbruck (BSPA) durchführt. Diese staatlich anerkannte Ausbildung ist die einzige Möglichkeit in Österreich, die Ausbildung zum international legitimierten „IVBV“ (= internat. Vereinigung der Bergführerverbände)-Bergführer zu machen. ANFORDERUNGEN: Die Ausbildung umfasst die ganze Palette des alpinen Bergsteigens in Theorie und Praxis. Dazu zählen Fels- und Sportklettern, Skitechnik, Eisfallklettern, Skihochtouren, Hochtouren, Freeriden und Ski-Durchquerung. EINE EIGNUNGSPRÜFUNG ist vor der eigentlichen Ausbildung abzulegen. Die Anmeldung dafür erfolgt beim Verband der Österr. Berg- und Skiführer und ist unter folgenden Voraussetzungen möglich: • Vollendung des 18. Lebensjahres • sportmedizinische Bestätigung über den Gesundheits- und Konditionszustand des Bewerbers • Beilage eines Tourenberichts Die Eignungsprüfung besteht aus zwei Teilen: Winter und Sommer. Im Winter jedes Jahres findet der erste Prüfungsteil im Bereich Skifahren, danach die Prüfungen Steileis und Eis leicht statt. Ist der erste Teil positiv absolviert, darf man im Mai zur Eignungsprüfung im Felsbereich antreten. Nach erfolgreicher Besprechung des Tourenberichts kann mit der Ausbildung begonnen werden. KOSTEN: Pro Prüfungsteil ist eine pauschale Aufwandsentschädigung von € 130,– zu bezahlen. Für den ersten Ausbildungsteil fallen Kosten von ca. € 5.500,– an. Für die anschließende staatliche Berg- und Skiführerausbildung an der BSPA Innsbruck sind keine weiteren Ausbildungskosten mehr zu bezahlen. MEHR INFOS: www.bergfuehrer.at FOTO: Elisabeth Steurer 64 SPORTaktiv-OUTDOORGUIDE 2017

TIROL BERGWELTEN VOLLER GEGENSÄTZE Von sanften Wiesen des Tuxertales bis hin zum ewigen Eis des Hintertuxer Gletschers erstreckt sich die schöne Tiroler Ferienregion Tux-Finkenberg. FOTOS: Tourismusverband Tux-Finkenberg Das Tuxertal, ein Seitental des Zillertals, gilt als eines der schönsten Tiroler Alpenhochtäler. Gesunde Höhenluft, frisches Quellwasser, sattgrüne Almwiesen – das sind hier die Zutaten für einen unvergesslichen Bergsommer! Die 350 Kilometer Wege der Region sind ideal zum Wandern. 120 Kilometer MTB-Routen ergänzen das Wegenetz. Der Hochgebirgs-Naturpark Zillertaler Alpen wurde im letzten Jahr erst erweitert und erstreckt sich nun von der Reichenspitzgruppe im Osten bis zum Tuxer Hauptkamm mit dem Olperer im Westen; von Mayrhofen im Norden bis zum Alpenhauptkamm im Süden. Diese einzigartige, schützenswerte Welt können Wanderer täglich bei bis zu drei unterschiedlichen Themenwanderungen entdecken. Für Erholungssuchende besteht die Möglichkeit, mit einer der Sommerbahnen, den Wandertaxis und dem kostenlosen Wanderbus dem Gipfelglück ein Stück entgegenzukommen. Seit Sommer 2016 sind zudem die TUX-Welten geöffnet. Dahinter verbergen sich unterschiedliche, faszinierende Themenwege: die Schluchtwelt, Natur- und Tierwelt, Pflanzenwelt und Wasserwelt; weiters die Gletscherflohsafari und die Gletscherwelt. SKIFAHREN IM SOMMER Womit auch schon das Stichwort gefallen ist: Am Hintertuxer Gletscher, Österreichs einzigem Ganzjahres-Skigebiet, können Sonnenskifahrer und -Snowboarder auch in der wärmsten Zeit des Jahres auf bis zu 18 Kilometern präparierten Pisten voll abfahren. Die Panoramaterrasse hier heroben bietet Traumausblicke und ist sogar barrierefrei zu erreichen. In Tux-Finkenberg vergeht im Sommer außerdem kaum ein Wochenende ohne Fest: Vom Bergfeuer (17. Juni) zur Sommer-Sonnenwende bis zum Hintertuxer Oktoberfest mit Almabtrieb von der Bichlalm (29. bis 30. September) können Gäste und Gastgeber den Eventsommer gemeinsam in vollen Zügen genießen. Angebots-Tipp: Sommer ist Bergerlebnis in Tux-Finkenberg Inkludiert sind: 7 Nächte, 6 Tage Zillertal Activcard (inkl. aller Bergbahnen in Tux und im Zillertal, Finkenberg-Hintertux-Shuttle, freier Eintritt in alle Freibäder im Zillertal ...) PREISBEISPIELE: ab € 549,– p. P. (****Hotel mit HP) ab € 439,– p. P. (***Hotel mit HP) ab € 249,– p. P. (Pension mit Frühstück) ab € 219,– p. P. (Appartement) SOMMERJOURNAL, INFOS & ZIMMER: Tourismusverband Tux-Finkenberg Tel.: +43/52 87/85 06 E-Mail: info@tux.at www.tux.at 65

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