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SPORTaktiv Outdoorguide 2019

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MIT DER KUH AUF DU UND

MIT DER KUH AUF DU UND DU EIGENTLICH SUCHEN WANDERER AUF DEN BERGEN ERHOLUNG UND ENTSPANNUNG. DOCH DAS SOGENANNTE ALM-URTEIL HAT UNRUHE IN DAS ALPEN-IDYLL GEBRACHT – ZU DEM WEIDEVIEH NUN EINMAL DAZUGEHÖRT. GÄSTE SOLLEN NUN VERSTÄRKT FÜR DEN RICHTIGEN UMGANG MIT DEN TIEREN SENSIBILISIERT WERDEN. VON WOLFGANG LIU KUHN 36 SPORTaktiv

E Fotos: iStock Es war der 28. Juli 2014, an dem es im Pinnistal in Tirol zu jenem folgenschweren Unfall kam: Eine deutsche Urlauberin wanderte mit ihrem angeleinten Hund auf einer Alm, eine Mutterkuhherde trampelte die Frau nieder, sie starb. Der Witwer klagte, weil der Bauer haftbar sei; die Weide hätte eingezäunt sein müssen. Am 21. Februar 2019 gab ihm ein Zivilrichter Recht und gestand dem Kläger insgesamt 490.000 Euro zu, wogegen der Bauer berief. Seitdem gehen die Wogen hoch, es folgten teils polemische Diskussionen im Internet, berechtigte Sorgen der Landwirte und hektische Reaktionen vonseiten der Politik. Denn die Tragweite des Urteils steht angesichts der wirtschaftlichen Dimensionen außer Frage: Von den 150 Millionen Gesamtübernachtungen in Österreich entfallen 125 Millionen auf den ländlichen Raum. Die Hauptbuchungsgründe der Urlauber: Natur, Wandern und Kulinarik. Rund 8400 Almen gibt es in Österreich, die von Jahr zu Jahr mehr Sommer-Freizeitsportler begrüßen. Gleichzeitig gibt es auch immer mehr Bauern, die Mutterkühe und Kälber gemeinsam auf die Alm stellen, was bei den Tieren Herdenverhalten samt dazugehörigen Schutzinstinkten wachruft. Die Gefahr von riskanten Begegnungen hat sich also erhöht. Wobei Regina Hrbek, die Leiterin der Abteilung Natur- und Umweltschutz und Hüttenmanagement der Naturfreunde Österreich, diesen Punkt gleich relativiert: „Es ist nicht so, dass es auf den Almen jeden Tag zu einem Unglück kommt – pro Jahr werden vielleicht drei bis vier Vorfälle publik, bei denen Weidevieh involviert ist. Zudem hat sich der besagte tragische Vorfall nicht auf einer entlegenen Alm zugetra- SPORTaktiv 37

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