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SPORTaktiv Outdoorguide 2021

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? EHRENAMTLICH

? EHRENAMTLICH FEUERWEHR, BERGRETTUNG, LAWINENDIENST, WASSER- WACHT, FIRST RESPONDER – ALLE DIESE ORGANISATIONEN RETTEN LEBEN. UND NEHMEN VIEL ZEIT DER FREIWILLIGEN IN ANSPRUCH. FINANZIELLER AUSGLEICH? FEHLANZEIGE. ÜBER ANTRIEB UND HERAUSFORDERUNGEN WARUM IST LEBENSRETTUNG EHRENAMTLICHER LEBENSRETTER IN UNSERER MODERNEN GESELLSCHAFT. VON SABRINA HÖFLINGER Fast die Hälfte der in Österreich lebenden Männer und mehr als 40 Prozent der Frauen sind gemeinnützig aktiv, das sind in Summe 3,3 Millionen Menschen. Die meisten Freiwilligen engagieren sich in Sportvereinen, an zweiter Stelle folgt freiwilliges Engagement in Kunst und Kultur und schon an dritter Stelle, mit rund 360.000 Engagierten, folgt die Mitarbeit im Katastrophen- und Rettungsdienst. Was bedeutet eigentlich Ehrenamt? In der „Allgemeinen Encyclopedie der Wissenschaften und Künste“ von 1838 lässt sich folgende Definition finden: „Ehrenamt, verschieden von Ehrenposten und eine Unterart der Ehrenstellen, bezeichnet ein solches öffentliches Amt, das entweder mit keinem oder nur einem geringen Gehalt, auch, seiner Absicht nach, nicht mit der Hoffnung auf Erlangung eines besoldeten Amtes verbunden ist.“ Noch viel früher, in der abendländischen Tradition, sei es aus der Sicht der klassischen Antike oder der des Christentums, gehörte der individuelle Beitrag zum allgemeinen Wohl unverzichtbar zu einem sinnerfüllten Leben. Schon in den Stadtgesellschaften der griechischen Antike war es Sache jedes (männlichen) Bürgers, sich für das Gemeinwesen zu interessieren, für dessen Wohl zu engagieren und in den Versammlungen über die Belange der Stadt zu diskutieren. Wer an solchen Versammlungen nicht teilnahm und sich auch den Angelegenheiten des Gemeinwesens verweigerte, war ein „idiotes“, also ein Privatmensch: „Wer an den Dingen der Stadt keinen Anteil nimmt, ist kein stiller, sondern ein schlechter Bürger“, formulierte der Athener Perikles in der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts vor Christus. Das ist freilich heute anders, wenngleich eine ehrenamtliche Tätigkeit noch immer in einer gewissen Fotos: Franco Breijla 116 SPORTaktiv

Tradition und Anerkennung steht. „Nachdem das Ehrenamt bei uns in der Familie schon von den Eltern übertragen wurde, war es für mich und meine drei Brüder selbstverständlich, hier weiterzumachen“, erzählt Werner Fischer, der seit über 40 Jahren ehrenamtlich bei der Feuerwehr Altaussee in der Steiermark engagiert ist und seit 2013 als leitender Abschnittsbrandinspektor für 670 Feuerwehrfrauen und -männer im Abschnitt Ausseerland bei zehn Feuerwehren zuständig ist. Mit Ehrenamtlichen meint man Personen, die ein öffentliches Amt für eine bestimmte Dauer unbezahlt überneh- RUND 360.000 ÖSTERREICHERiNNEN ENGAGIEREN SICH IM KATASTROPHEN- UND RETTUNGS- DIENST. SPORTaktiv 117

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