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SPORTaktiv Outdoorguide 2023

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TOURISMUS Berghütten

TOURISMUS Berghütten Morgendlicher Blick auf das Schiestlhaus im steirischen Hochschwabgebiet. FOTO: Steiermark Tourismus/ikarus.cc Das Übernachten in Berghütten hat den Vorteil, dass man mehr Zeit hat um das ‚Oben-Sein‘ zu genießen. Tagesgäste hingegen haben oft primär den Gipfel im Blick und kehren nur kurz ein“, berichtet Christian Toth vom Schiestlhaus (2156 m) am Hochschwab. Der Wandel von betriebsam tagsüber zu gemütlich entspannt ab dem späteren Nachmittag, ist charakteristisch. Wer bleibt, kann den malerischen Wechsel von Tag zu Nacht samt Sonnenuntergang genießen. Vielleicht zieht auch zwischendurch ein Gewitter vorbei? Draußen überaus gefährlich, ist es von der Hütte aus bestaunt, ein eindrucksvolles Schau- und Hörerlebnis, Blitze, Sturzbäche an Felsflanken u.ä. inklusive. In der Nacht lässt einen dann, wenn der Himmel klar ist, der Sternenhimmel staunen. Auch Vollmondnächte sind besonders eindrucksvoll. Bald am Morgen kehrt die Betriebsamkeit zurück. Weitwanderer streben früh ihrem nächsten Etappenziel entgegen. Andere brechen im Morgengrauen auf, um wie am Hochschwab einen von Tagesgästen frequentierten Gipfel für sich alleine zu haben, den Sonnenaufgang zu DIE EXPERTEN Christian Achleitner Brechhornhaus, Kitzbühler Alpen, Tirol www.alpengasthof.co.at Helmut Ortner Wolayerseehütte, Karnische Alpen, Kärnten www.wolayerseehuette-lesachtal.at Christian Toth Schiestlhaus, Hochschwab, Steiermark www.schiestlhaus.at erleben oder Gamswild und Steinböcke zu beobachten. Gemächlicher gehen es Hüttengenießer an. Vielleicht weil sie wissen, dass die Morgensonne die umliegenden Berge feuerrot färbt, was sich von der Terrasse aus bequem bestaunen lässt. Hütten-Übernachten boomt „Seit über einem Jahrzehnt ist das Interesse an Hüttenübernachtungen stark steigend. Das hat mit dem Wunsch vieler Menschen zu tun, in die Natur und in die Berge zu kommen. Auch das Weitwandern boomt“, berichtet Helmut Ortner von der Wolayerseehütte (1960 m), die genial liegt: direkt am Wolayersee umrahmt von Hunderte Meter hohen Felsflanken, im Lesachtal in Kärnten. Um ihre Sehnsucht zu stillen, in alpinen Regionen unterwegs zu sein, nehmen die Gäste hüttentypische Komforteinschränkungen in Kauf. Ortner von der Wolayer- 088

seehütte und Toth vom Schiestlhaus verzeichnen so viele Reservierungen wie noch nie zuvor. „Für Kurzentschlossene wird es leider schwieriger, einen Platz zu bekommen“, nennt der Schiestlhaus-Wirt eine Kehrseite des Booms. Neben den puristisch-einfachen alpinen Hütten gibt es nicht so hochalpin gelegene Quartiere, die mit etwas mehr Komfort aufwarten. „Wer zu uns kommt, sucht Abgeschiedenheit, wünscht sich direkt von der Hütte aus Wanderungen zu beginnen und schätzt unser Mehr an Komfort. Seit unserer letzten Modernisierung haben wir keine Lager mehr und alle Zimmer verfügen über Dusche und WC“, betont Christian Achleitner vom Brechhornhaus (1700 m) in den Kitzbühler Alpen. Während man in den hochalpinen Hütten vom Komfort her Einschränkungen erwarten muss, hat sich ihr kulinarisches Angebot beachtlich entwickelt. Tagsüber machen zwar meist Hüttenklassiker den Hauptteil der gewünschten Gerichte aus. Anders ist es am Abend. „Unsere Küche ähnelt der eines Landgasthofs im Tal. Ganz selbstverständlich gibt es vegetarische und vegane Gerichte“, schätzt Helmut Ortner den Küchenstandard der Hütten als hoch ein. „Die Gerichte, die wir am Abend servieren, sind andere als die, die es tagsüber gibt. Wir kochen sehr regional, mit Produkten aus der eigenen Landwirtschaft und immer wieder gibt es Wild“, so der Lesachtaler. Auch Christian Achleitner serviert im Brechhornhaus abends eigene hausgemachte regionale Gerichte. Wohl auch wegen der sehr exponierten Lage gibt es am Schiestlhaus tagsüber und am Abend das gleiche An- gebot. „Was es gibt, machen wir auf Tafeln kund. Von Standards wie Spaghetti und Grießschmarrn über zahlreiche vegetarische und vegane, aber auch orientalische Gerichte gibt es eine große Auswahl“, erklärt Schiestlhaus-Wirt Toth. Hütte ist nicht gleich Hotel „Das Übernachten auf alpinen Hütten ist anders als in Quartieren im Tal, wo Zimmer mit Dusche und WC Standard sind“, betont Helmut Ortner. Das hat mit deren exponierter Lage zu tun. Die Versorgung mit Wasser und Energie ist viel aufwendiger. Auch die sehr beschränkten räumlichen Möglichkeiten erzwingen Einschränkungen. „Die Zimmer und Lager dienen nur dem Rucksackabstellen und Schlafen“, erklärt Toth. Es gibt Gemeinschafts- Waschräume und -WCs, getrennt für Damen und Herren. Bett- OUTRISE GORE-TEX Create your own adventure Der Allround-Schuh für jedes Outdoor-Abenteuer.

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