PERSONALITY Babsi Zangerl & Jacopo Larcher Babsi und Jacopo leben das Abenteuer, genießen aber auch Momente der Ruhe. müssen! Wir fahren einfach drauflos und entscheiden vor Ort, wo wir bleiben. Das Busleben macht vor allem das Unkomplizierte aus. Es ist mit wenig Stress möglich, in eine andere Region mit besserem Wetter zu fahren. Das wäre bei einer gebuchten Unterkunft nicht möglich. Jacopo: Ich fahre einmal pro Jahr alleine oder mit dem Hund mit dem Bus einfach drauflos – zum Skifahren oder zum Klettern, je nach Lust und Laune. Das ist für mich das Coole am echten Vanlife. Dafür sitzen wir heute viel weniger im Flugzeug als früher – vielleicht ein bis zwei Mal im Jahr. Aber etwas mehr Komfort beim Vanlife wäre schon fein, oder? Babsi: Sicher, aber das Problem ist auf jeden Fall der Preis. Und bei dem vielen Salz im Winter rostet dir ein teurer Bus dann genauso unter dem Arsch weg. Jacopo: Für den Alltag ist es mit einem größeren Bus einfach nicht mehr so fein. Für mich ist er in erster Linie ein viel genutztes Zweckfahrzeug. Für welche Leidenschaften und Werte, die euch wichtig sind, hilft euch der Van, diese auch leichter zu leben? Babsi: Ohne den Van wäre unsere große Leidenschaft Klettern gar nicht möglich. Wir sind sehr viel unterwegs bzw. auf Reisen, da ist das Mobilsein, unser mobiles Bett, einfach ein Hit. Wir packen spontan ein und können los. Das ist Freiheit pur! Jacopo: Vanlife gehört für mich einfach zum Klettern dazu. Ich würde das Klettern nicht gleich genießen, wenn ich in einem Hotelzimmer oder mit Airbnb unterwegs wäre. Babsi: Ich finde es cool, wenn man in der Früh aufwacht, rundherum zwitschern die Vögel und man ist schon direkt in der Natur. Man kocht seinen Kaffee am Boden in der Bialetti. Das löst tolle Gefühle aus und ist beruhigend für uns – auch schon fürs Klettern danach. Und am Ende des Tages bleiben Erinnerungen, was man erlebt hat – extrem schöne und auch extrem harte – und die man tief drinnen abgespeichert hat. Das definiert für mich Leben oder Glück. Dafür verzichtet ihr auch gern auf Komfort. Babsi: Wenn man immer in der Komfortzone bleibt und immer entspannt und bequem ist, bleibt nichts. Genauso ist es mit Risiko: Jeder Mensch muss gewisse Risiken im Leben eingehen, damit das Leben lebenswert ist. Durchs Klettern kann man da auch viel fürs „normale“ Leben lernen. Jacopo: Für uns bedeutet das Leben im Van und das Klettern das pure „Im-Moment-Sein“. Die Natur genießen, Zeit für sich zu haben. Im Hotel ist das anders, da muss ich immer etwas Produktives machen oder etwas planen. Und auch wenn ich länger zu Hause bin, fehlt mir was. Gibt es auch Schattenseiten beim Leben im Van? Jacopo: Bei Kälte ist es die fehlende Erholung. Und es gibt auch Gegenden, wo öfters eingebrochen wird. Das nimmt mir natürlich das Gefühl der Freiheit, wenn man im Hinterkopf hat, dass ich nicht alles mitnehmen kann. Und das ist uns leider schon dreimal passiert, rund um Marseille und Monaco: Da sind organisierte Gruppen unerwegs – Scheibe eingeschlagen und Geldtasche und Fotoapparat gestohlen. War bei euch beiden der Zugang zum Leben im Van immer der gleiche? Babsi: Ich wollte schon als Kind immer im Zelt schlafen. Ein tolles Abenteuer, das alle Eltern ihren Kindern ermöglichen sollten, auch als Erfahrung für das spätere Le- FOTO: Francois Lebeau 100
en. Mit 16 Jahren habe ich schon fürs Klettern im Auto geschlafen – auch am Vordersitz oder im Schlafsack draußen. Einfach, um ohne Geld zum Klettern zu kommen. Aber das hatte mit Vanlife nichts zu tun. Es war jedenfalls schon früh ein Traum und Ziel von uns beiden, mal einen Bus zu haben und nicht mehr im kleinen Auto schlafen zu müssen. Jacopo: Wir sind schon als Kinder mit den Eltern im Dachzelt unterwegs gewesen. Diese Art des Reisens war immer Teil meines Lebens. Habt ihr immer den gleichen Bus gehabt? Jacopo: Babsi hatte davor auch einen Bus, aber zusammen haben wir seit 2018 nur mehr den einen – das passt. Im aktuellen Bus haben wir nachträglich noch Solarpaneele installiert. So lädt sich die Batterie nicht nur beim Fahren, sondern ZUR PERSON Babsi Zangerl Die Tiroler Profikletterin ist 36, gilt als beste Allroundkletterin der Welt und ist vor allem auf Sportkletter-Routen weltweit unterwegs. Außerdem arbeitet sie im LKH Bludenz als Röntgenassistentin. Instagram: @babsizangerl Jacopo Larcher Der Südtioler Profikletterer ist 34, arbeitet als Kletterroutenbauer und hält Vorträge. Er beendete 2011 seine Wettkampf-Kletterkarriere (u. a. italienischer Meister im Bouldern), widmet sich seitdem dem Felsklettern und ist hier Weltspitze. www.jacopolarcher.com Sie leben gemeinsam in Bürs (V). auch, wenn wir stehen. Ein Mega-Upgrade für uns! Ja, und dazugekommen ist noch ein Radträger hinten, jetzt können wir manchmal mit den E-Bikes zur Kletterwand radeln. Habt ihr noch andere Pläne, was das Vanlife betrifft? Jacopo: Ich glaub schon, dass wir mal einen größeren Bus kaufen werden, in dem wir drinstehen und damit für eine längere Zeit gemütlich unterwegs sein können. Babsi: Ja, das wäre gewaltig! Es würde schon vieles einfacher machen, wenn man mehr Platz hat. Eine Eckbank und ein Tisch wären auch schön, damit man im Bus auch bei Regen gut Zeit verbringen kann, und ohne raus zu müssen, um den Bus innen umzubauen. Welche Tipps könnt ihr zum Vanlife weitergeben? Babsi: Das Wichtigste ist, dieses Leben überhaupt einmal auszuprobieren. Vielleicht mal einen Bus ausleihen. Viele wären wahrscheinlich positiv überrascht. Und wenn ihr dann mal wo frei steht: Verhaltet euch – bei aller Freiheit – stets dezent und rücksichtsvoll!
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