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SPORTaktiv Outdoorguide 2024

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PRODUKT Klettersteig-Ausrüstung Drahtseilakt Leicht oder bequem? Worauf es bei Klettersteigsets und Klettergurten zu achten gilt – und was sonst noch mit auf den Klettersteig muss. von Lukas Schnitzer L uftig wie beim Klettern, aber dank Fixseil technisch deutlich weniger anspruchsvoll als Mehrseillängen-Touren, erfreuen sich Klettersteige bei Alpinsportlern ungebrochen wachsender Beliebtheit. Die dafür notwendige Ausrüstung ist vergleichsweise minimal, was Klettersteige auch gut in Wander- und Weitwandertouren integrierbar macht. Worauf es bei der Ausrüstung im Detail ankommt? Daniel Gebel, Leiter Innovation bei Edelrid, und Thomas Aichner, bei Salewa als „Marketing Director“ tätig, haben mit uns dazu Klartext gesprochen. Ausrüstungsliste Um (verantwortungsbewusst) in einen Klettersteig einzusteigen, braucht es in erster Linie ein Klettersteigset und einen Klettergurt, um sich am Drahtseil zu sichern. Obligatorisch ist für Thomas Aichner auch ein Kletterhelm. Gerade am Klettersteig ist man oft den Steinschlägen der Vorsteigenden ausgesetzt, ein die Normen eines Kletterhelms hinsichtlich Steinschlag erfüllender Helm ist daher Pflicht. Eine Rastschlinge ist für Thomas Aichner vor allem dann sinnvoll, wenn man in einen sehr langen Klettersteig einsteigt oder man unterwegs fotografieren möchte. Zudem empfiehlt er Handschuhe, da es durch die Drahtseile schnell zu Blasen an den Händen kommen kann. Daniel Gebel rät hier auf jeden Fall zu dünnen, gut sitzenden Lederhandschuhen. Ob in Lang- oder Kurzfingerausführung, bleibt Geschmackssache, er selbst greift bevorzugt zu langen Fingern. Aus Sicht des Bergführers gehören für Daniel Gebel zusätzlich noch ein Handy, ein Erste-Hilfe-Set pro Gruppe, ein Biwaksack, Regenbekleidung, Trinken/Essen, Kartenmaterial oder andere Orientierungsmittel in den Rucksack und passendes Schuhwerk an den Fuß. Beim Rucksack selbst gilt es darauf zu achten, dass dieser „nicht zu groß und vollgepackt wird, weil das Gewicht am Rücken beim Klettern besonders sensibel wahrgenommen wird“, weiß Thomas Aichner. Zumindest ein Gros der Gruppe, mit der man in den Klettersteig einsteigt, sollte auch ein gewisses Maß an alpiner Erfahrung und entsprechendem Fachwissen mitbringen. „In letzter Zeit bekomme ich immer öfter von Unfällen mit, bei denen die Gestürzten nicht zurück ans Stahlseil gekommen sind und deshalb gerettet werden mussten. Insofern könnte man bei größeren Gruppen vielleicht mal anfangen, ein bisschen Rettungsmaterial mitzunehmen“, spricht Daniel Gebel Klartext. Ein kurzes Seilstück, Rücklaufsperre, Klemme oder Prusik, Rolle – wie bei der Spaltenbergung. Bei unsicheren oder unerfahrenen Gruppenmitgliedern empfiehlt der erfahrene Bergführer und Allround-Alpinist auch ein System, um an schwierigen Stellen nachzusichern. Wer sich dieses nicht selbst zusammenstellen möchte, der könnte hier etwa zum Edelrid Via Ferrata Belay Kit greifen. FOTO: Salewa SAFETY FIRST. Klettersteigset, Gurt, Helm und Handschuhe sind am Klettersteig Pflicht. Stürzen gilt aber dennoch als No-Go. 086

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