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SPORTaktiv Skitourenguide 2016

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ORIENTIERUNG

ORIENTIERUNG GPS-Navigation funktioniert auch am Handgelenk. Mit Ourdoor-Uhren wie der Garmin Fenix 3 ist die aktuelle Position stets im Blick. Ein Nachteil ist allerdings die geringere Displaygröße gegenüber Outdoor-Navis oder Smartphone-Apps. gital oder in Papierform, kann nun die Route geplant werden. Am besten verwendet man dabei die ÖK25 (Österreich-Karte 1:25.000). Wichtig für den GPS-Einsatz ist es, eine Karte mit ausreichender Lagegenauigkeit zu verwenden, und dafür sind eben die ÖK25 sehr gut geeignet. Die Route wird also nicht am GPS-Gerät direkt geplant, dafür ist das Display zu klein. Am einfachsten geht es mit digitaler Karte am PC. Alle Hersteller von Outdoor-GPS-Geräten liefern eine passende Software mit und mit dieser kann man dann einfach die Daten auf das GPS-Gerät übertragen. Ähnlich wie beim Autonavi kann das GPS-Gerät auf der Skitour dann zur Routenführung eingesetzt werden. Ein Tipp von mir noch zur Planung: In der Steiermark gibt es seit diesem Winter ein vom Lawinenwarndienst zur Verfügung gestelltes Die Bedienbarkeit mit Handschuhen und die Lesbarkeit des Displays sind Schlüsselfaktoren für einen glücklichen GPS-Nutzer! Elektronik-Tool, das eine Tourenplanung optimal unterstützt. Neben diversen Karten liefert es noch weitere Informationen zu Wetter, Hütten und vielem mehr. Dieses geniale Tool gibt es kostenlos auf www.snowmaps-steiermark.com – eine Erweiterung auf ganz Österreich ist bereits geplant. VORTEILE AUF DER TOUR Einmal unterwegs, sind die Vorteile von GPS vielfältig und noch offensichtlicher: GPS beantwortet mir die Frage „Wo bin ich?“ jederzeit, der eigene Standort kann ganz genau und schnell bestimmt werden. Selbst in ungünstigen Situationen berechnet das GPS die eigene Position mit einer Abweichung von weniger als 10 Metern. Wurde eine Route wie vorhin beschrieben eingespeichert, so beantwortet es darüber hinaus auch die Frage: „Wohin muss ich?“ zuverlässig. Natürlich sollte man sich nie „blind“ vom GPS führen lassen. Denn einerseits kann die Positionsanzeige doch einmal falsch sein (z. B. in der Nähe von Felswänden oder in Schluchten). Andererseits kann die eingespeicherte Route, sei sie aus dem Internet oder selbst gezeichnet, doch nicht die optimale sein. Gerade bei Skitouren ist die optimale Route nicht nur von zeitlich unveränderlichen Gegebenheiten (Geländefaktoren), sondern in erster Linie von aktuellen Bedingungen abhängig. Diese ändern sich oft binnen weniger Stunden. Eine aus dem Internet heruntergeladene Route wird daher fast nie den optimalen Weg darstellen. Sie kann aber, in Verbindung mit eigenen Überlegungen zu den aktuellen Bedingungen, eine große Hilfe darstellen. Ich selbst zeichne meine (vermutete) optimale Route am Vorabend immer selbst, gleiche sie dann in der Früh mit dem aktuellen Lawinenlagebericht ab und passe sie während der Tour an die Gegebenheiten vor Ort an. Oft hilft mir das GPS dann auch, nach der Umgehung einer heiklen Stelle wieder zurück auf den geplanten Weg zu finden. Ein kleiner Tipp für unterwegs: Das Display immer hell genug einstellen und den Zoomausschnitt öfters an die aktuellen Gegebenheiten anpassen. Das hilft, Ablesefehler und falsche Interpretationen zu vermeiden. ALARMIERUNG IN NOTFÄLLEN Und noch ein riesiges Plus von GPS: Die Beschreibung des eigenen Standortes ist die wichtigste Information, wenn im Notfall Hilfe benötigt wird. Mithilfe des GPS-Geräts kann dieser Standort sehr einfach in Form von Koordinaten an die Bergrettung durchgegeben werden. Aber Achtung: Es gibt unterschiedliche Koordinatensysteme – in „Kartendatum“ und Einheit. Man sollte am GPS-Gerät ein System einstellen, dieses konstant verwenden und es auch benennen können. Sinnvoll ist beispielsweise die Verwendung von „Geografischen Koordinaten“ mit dem „Datum WGS 84“ und der Einheit Dezimalgrad („DD.DDDDD°“). Die Standortmeldung an die Bergrettung könnte dann beispielsweise lauten: „Geografische Koordinaten im Datum FOTO: Garmin 104 SPORTaktiv-Skitourenguide 2016/17

WGS 84: 47.47515 Grad Nord und 13.60575 Grad Ost“. Das übt man am besten zu Hause. SO LERNT MAN DEN UMGANG Generell sollte – genauso wie die Orientierung mit Karte und Kompass – auch jene mit dem GPS unbedingt geübt werden. Wobei die Grundzüge der GPS-Navigation recht einfach selbst oder mit Freunden erlernbar sind. Dennoch hilft das GPS nur wenig, wenn das Kartenbild nicht richtig interpretiert wird. Die Kartenkunde stellt somit bei jeder Form der Navigation die fundamentale Grundlage dar. Grundkurse bei alpinen Vereinen, wie z. B. den Naturfreunden, können das notwendige Wissen professionell vermitteln. Natürlich bietet das GPS auch noch viele weitere Möglichkeiten. Um diese zu nutzen, ist aber relativ viel Ein arbeitungszeit notwendig. Wer sich damit beschäftigen will: In den Internetforen (z. B. der Gerätehersteller) gibt es sehr gute Hilfestellungen. DAS RICHTIGE GERÄT Welches Gerät man verwendet, ob es Tasten oder einen Touchscreen hat, ein großes oder kleines Display – all das ist Geschmackssache. Bevor man sich ein Gerät zulegt, sollte man es aber einmal mit Handschuhen und auch bei schlechtem Licht ausprobieren. Denn die Bedienbarkeit mit Handschuhen und die Lesbarkeit des Displays sind die Schlüsselfaktoren für einen glücklichen GPS-Nutzer. Noch ein Tipp: Mit einem kleinen, am GPS verbundenen Kunststoffstift („Stylus“) geht’s gleich viel leichter! Smartphone-Apps werden zwar stets besser – als regelmäßiger Tourengeher ist der Kauf eines spezifischen Outdoor-Gerätes aber natürlich sehr sinnvoll. Es kann ja darüber hinaus auch beim Biken oder Wandern genutzt werden. Für Apps bzw. Smartphones gilt, dass sie trotz aller Fortschritte komplexer in der Handhabung sind als ein GPS-Gerät. Die oft fehlende Wasserdichtheit und der Akkustand stellen noch zwei Faktoren dar, die während der (ohnehin komplizierten) Navigation im Auge behalten werden müssen. Wer Apps nutzt, sollte in jedem Fall auf solche mit Offlinekarten zurückgegreifen, da die mobile Datenverbindung im Gebirge lückenhaft und extrem stromfressend ist. Ganz wichtig ist es, auch wenn der Akku leer ist, noch einen Notruf absetzen zu können – sei es durch einen Ersatzakku oder ein Zweitgerät. DAS FAZIT Zusammenfassend lässt sich also sagen: Eine gute Tourenplanung gibt den entscheidenden Sicherheitsvorsprung – und das GPS-Gerät stellt dann vor allem auf der Tour ein tolles Hilfsmittel dar. Es erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern steigert häufig auch den Spaßfaktor auf der Tour. Aber es gilt auch: Viele Unfälle wären durch bessere Vorbereitung und exaktere Navigation während der Tour vermeidbar. Es macht daher Sinn, sich mit der Orientierung in der winterlichen Landschaft genauer zu befassen – und dabei ist das GPS ein unschlagbares Hilfsmittel! SENSOR ... für einfachste und intuitive Bedienung PIEPS MICRO BLUETOOTH ... App-gesteuertes Gerätemanagement iPROBE SUPPORT iPROBE SUPPORT ... automatisch deaktivierbar via iPROBE-Sonde KLEINSTES LEICHTESTES INTUITIVSTES Lawinen-Pieps mit 3 Antennen

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