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SPORTaktiv Skitourenguide 2018

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An den Unfallzahlen kann

An den Unfallzahlen kann man erkennen, dass es Winter mit besonders vielen Unfällen gibt und wiederum Winter, in denen die Lawinengefahr offensichtlich geringer bzw. sie leichter einzuschätzen ist. Dies liegt daran, dass der Schneedeckenaufbau in manchen Wintern ungünstig ist, weil es aufgrund der Temperatur- und Niederschlagsentwicklung besonders hartnäckige und weitverbreitete Schwachschichten (Gleitschichten) in der Schneedecke gibt. Da diese Schichten von außen nicht erkennbar sind, ist es oft notwendig, sich mit der Schneedecke zu beschäftigen. Das nötige Know-how dazu eignet man sich am besten in einem Kurs an. Auch die Schneedeckenbeurteilung im Lawinenlagebericht ist hier sehr aufschlussreich. Zusätzlich gibt der Lawinenlagebericht Auskunft über vorherrschende Gefahrenmuster, die konkret auf das Vorhandensein von un- MAG. THOMAS LIPPITSCH ist staatl. gepr. Berg- und Skiführer, wohnt in Klagenfurt. E-Mail: office@thomas-lippitsch.at

günstigen Schwachschichten hinweisen. Die elementare Reduktionsmethode liefert also aufgrund statistischer Berechnungen einen Richtwert, mit dessen Hilfe rund 75 Prozent der Lawinenunfälle vermieden werden sollten. Gerade in den Grenzbereichen von Warnstufe 3 besteht allerdings eine Unschärfe. Daher bessert die Strategie während der Tour nach, indem das Augenmerk auf frische Triebschneeansammlungen und andere Gefahrenzeichen gelegt wird. Das dafür nötige Basiswissen erlernt man ebenfalls am besten in einem Kurs. Auf Nummer sicher Die Strategie „W3“ der Naturfreunde verfolgt einen anderen Ansatz: Hier gilt für Einsteiger, die selbstständig unterwegs sind, generell die Empfehlung, sich im Gelände unter 30 Grad Steilheit aufzuhalten. Dies bedeutet zwar eine Einschränkung der Tourenauswahl, ist aber eine Empfehlung, der man uneingeschränkt zustimmen kann. Die Beurteilung der Sicherheit in steilerem Gelände sollte aufgrund der Kenntnis über den Schneedeckenaufbau und durch das Erkennen von Gefahrenzeichen ermöglicht werden. Das selbstständige Begehen von Touren in über 30 Grad steilem Gelände wird daher nur fortgeschrittenen Tourengehern empfohlen, die nicht nur über Erfahrung, sondern auch zumindest über Grundkenntnisse der Schnee- und Lawinenkunde verfügen. Für welche Strategie man sich nun entscheidet, muss natürlich jeder selbst für sich entscheiden. Auf der folgenden Seite möchte ich euch aber zusammenfassend die aus meiner Sicht wichtigen Sicherheitstipps ans Herz legen – für die Tourenplanung und für die Skitour selbst. NO SHORTCUTS Keine Konkurrenten, Fans oder Trophäen – lediglich dein Wille, noch mehr zu geben, höher zu steigen und steiler abzufahren. Wir glauben an das Unberührte, Illusorische und die Lust nach Neuem. SCOTT-SPORTS.COM © SCOTT SPORTS SA 2018.19 | Photo: Fabian Bodet

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