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SPORTaktiv Skitourenguide 2018

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Einleitung der

Einleitung der Schubumkehr. Denn sie beginnt zu wandern. Langsam erst, kleine Bergerl in der Umgebung. „Trotzdem musste ich nach jeder Kehre stehenbleiben und schnaufen“, erzählt Czerny. Schnell merkt sie aber einen Fortschritt, rutscht weiter und weiter in die Bergbegeisterung hinein. Sie macht weiter, beginnt zu klettern, macht einen Gletscherkurs, eine Ausbildung zur Hochtouren-Instruktorin. „Die Berge holen mich komplett raus aus dem Stress.“ Wenn es noch eines Schubsers bedarf, dass sie ihr Leben ändern muss, bekommt sie den 2012. Während einer Bildungskarenz begleitet sie Wolfgang Fasching auf seinem „Russia Coast to Coast“-Abenteuer. „Da hab ich gesehen, dass so viel mehr möglich ist, als man sich vorstellen kann“, erinnert sich Czerny. Zurück aus dem Karenzjahr hat sich alles komplett verschoben. „Das Urlaubsproblem hat sich in die Gegenrichtung verkehrt.“ Die Berge zogen sie magnetisch an. Auch Skitouren sind Thema geworden. Weil sie aber in der Kindheit nur am Snowboard stand, wollte sie Skifahren von der Pike auf lernen. Nach einem Winter „wildem Skifahren“ hat sie die Ausbildung zur Kinderskilehrerin gemacht. „Da habens mich ordentlich auf die Brettln gestellt“, lacht sie. Ganz oder gar nicht. Sich voll auf eine Sache einlassen, das lebt Czerny. Also war der Sprung in die Selbsständigkeit konsequent. „Es ist einfach nicht mehr anders gegangen. Die Berge waren mir so wichtig geworden.“ 82 als Ziel Dabei ging und geht es immer um das Erlebnis und nicht um einen Rekord oder eine Selbstdarstellung. In der Schweiz, am Rasttag nach einem Viertausender hat sie ihr Freund dann einmal gefragt, wie viele Viertausender sie jetzt schon bestiegen hat. „Das waren 62. Da hab ich mir dann schon gedacht, die 20 machst jetzt auch noch.“ Weil immer noch was geht, fliegt sie auch mit dem Gleitschirm. „Mein MARLIES CZERNY hat viele Jahre als Sportjournalistin gearbeitet, bis die Berge ihre große Leidenschaft wurden. Schreibt jetzt als Autorin und hält Vorträge in Linz (12.10., 14.11.), Wien (17.10.), Liezen (10.11.), Salzburg (22.11.),Windischgarsten (24.11.). Weitere Termine und Details auf: www.hochzwei.media Ex-Chef ist geflogen und mein Freund fliegt. Das hat mich schon fasziniert.“ Weil aber die Ausbildung so intensiv wie ein Führerschein ist, wollte sie die Zeit nicht von anderen Bergprojekten abzwacken. „Erst als ich am Sprunggelenk verletzt war, hab ich es gemacht.“ Heute nimmt sie den Schirm gerne auf eine Skitour mir. „Die werden immer leichter und sicherer. Selbst mit Rettungsschirm wiegt unser Leichtschirm nur drei Kilo.“ Wenn das Wetter passt, heben sie und ihr Freund am Gipfel ab. „Das ist genial, wenn du mit den Skiern losfährst und dann fliegst. Besonders, wenn der Schnee schlecht ist und die Abfahrt eh keinen Spaß gemacht hätte.“ Abheben in ein anderes Leben. Selbstbestimmt, nicht in der Tretmühle. Das hat Czerny gelernt, das möchte sie weitergeben. Auch wenn es nicht immer ganz einfach ist und man eben auch außerhalb der Konsumwelt Geld braucht. Aber oft ergibt sich aus der Hingabe an ein Thema eben was. „Wenige Tage nach meiner Kündigung habe ich die Anfrage erhalten, ob ich nicht ein Buch schreiben möchte.“ Viele Leute würden sich einfach nicht trauen, aus einem Job auszubrechen und das zu machen, was ihre Leidenschaft ist. „Jeder kann“, lautet ihr Motto. „Ich wollte die Seilführung für mein Leben selbst in die Hand nehmen.“ Fotos: hochzwei.media 38 SPORTaktiv

JORIS PERILLAT PESSEY©C. HUDRY rise up IT’S A FORCE THAT CALLS US FROM THE HEIGHTS, A FEELING OF FULLNESS. #MILLETriseup

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