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SPORTaktiv Skitourenguide 2021

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DAS LAWINENRISIKO IST

DAS LAWINENRISIKO IST BEIM SKITOURENGE- HEN UND BEIM WINTERSPORT IM FREIEN GELÄN- DE, OB FREERIDEN ODER SCHNEESCHUHWAN- DERN, IMMER PRÄSENT. SPASS UND ERLEBNIS ZU MAXIMIEREN, GLEICHZEITIG ABER DAS RI- SIKO SO MINIMAL WIE MÖGLICH ZU HALTEN, LAUTET DAS LOGISCHE ZIEL. BASICS & MEHR IN SACHEN SICHERHEIT IM ALPINEN WINTER. VON OLIVER PICHLER Fotos: Ortovox/Franz Walter, Ortovox/Hansi Heckmair, Privat/KK 78 SPORTaktiv

MIT SICHERHEIT MEHRSPASS Im gesicherten Skiraum sind alpine Gefahren weitgehend ausgeschaltet. Für die Sicherheit sorgen dort die Liftbetreiber. Bewegt man sich im freien Gelände, ist man ausschließlich selbst für die Sicherheit verantwortlich“, erklärt Bergführer Stefan Zoister. Und er warnt davor, die Risiken zu unterschätzen, umso mehr, als sich die Gefahrensituation am gleichen Berg bei umschlagendem Wetter schnell ändernden könne. „Drei Faktoren spielen beim Wetter als Risikofaktor zusammen: die niedrigen Temperaturen, etwaige Niederschläge während der vergangenen Tage, aber auch in der Zeit, in der man unterwegs ist, sowie schlechte Sicht und damit Orientierungsprobleme“, fasst Zoister zusammen. „Ist das Wetter schlecht, ist es besser auch einmal keine Tour zu unternehmen oder zumindest in tieferen, bewaldeten Regionen zu bleiben, wo die Orientierung leichter ist und die Witterungseinflüsse weniger stark sind“, rät er. Risikofaktor Lawinen Gute Sicht steigert nicht nur das Erlebnis, sie ist auch zentral, um die Lawinensituation fundiert beurteilen zu können. „Lawinen sind im Winter der größte Risikofaktor. Es braucht viel Wissen, Erfahrung und Information etwa zum Wetter über längere Zeiträume hinweg, um die aktuelle Gefahrenlage professionell einschätzen STEFAN ZOISTER Berg- & Skiführer, Bergretter und Produktentwickler bei Hagan, Nußdorf am Attersee s.zoister@aon.at OSKAR PAVELKA Ausrüstungsexperte und Produkttester. Passionierter Skitourengeher und Berater bei Bergsport Schwanda in Wien www.schwanda.at MARTIN GRATZ Experte in Sachen Schneeschuhwandern. Leitet u.a. die Schneeschuhtouren des Hotels Taurerwirt in Kals in Osttirol zu können“, betont der Bergführer. „Die Gefahr von Lawinen wird von den meisten Bergsportlern unterschätzt, deshalb ist es eine unserer Grundaufgaben darauf hinzuweisen, was es heißt, im freien, ungesicherten Gelände unterwegs zu sein“, betont Martin Gratz, der für das Bergsportangebot des Hotels Taurerwirt in Kals in Osttirol verantwortlich ist. „Lawinen gilt es kategorisch zu vermeiden, weil ein Abgang trotz bester Ausrüstung so gut wie immer massive Auswirkungen hat“, lässt Stefan Zoister wissen. Überlebt man, so reicht die Möglichkeit von verloren gegangenen Ski und Stöcken über gebrochene Beine und Arme bis zu Kopfverletzungen, um nur einige der möglichen Folgen zu nennen. Lawinen-Ausrüstung Um die eigenen Chancen und die seiner Tourpartner im Fall von Lawinenereignissen zu erhöhen, ist die komplette Sicherheits-Ausrüstung Pflicht. „Bei Touren im freien Gelände sind Lawinen-Verschütteten-Suchgerät (LVS), Sonde und Schaufel sowie Erste-Hilfe-Set, Biwaksack und Handy zwingend notwendig“, nennt Zoister die Basics. Bei der Wahl der Ausrüstung sollte man Profi-Rat einholen. „Schaufeln müssen einen verlängerbaren Stiel haben und das Schaufelblatt muss oben gerade sein. Denn Modelle, die oben abgerundet sind, kann man nicht mit den SPORTaktiv 79

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