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SPORTaktiv Skitourenguide 2022

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PROLOG Skitouren

PROLOG Skitouren kämpfen kalte Finger mit steifen Tourenskischuhen, noch schnell ein LVS-Check mit den Tourenpartnern und endlich, ENDLICH, kündet das charakteristisch schleifende Geräusch der Tourenfelle am Schnee vom beginnenden Aufstieg ins Abenteuer. Ob sanfte Wanderung über Forststraßen und des Winters einsame Almen, der Angriff auf hohe Gipfel und lange, höhen- und natürlich tiefenmeterreiche Überschreitungen, die Jagd nach versteckten Powderfeldern oder die Eroberung steiler Rinnen – in unwirtlicher Umgebung durch die Winterlandschaft zu stapfen hat viele Reize, lässt aber stets die Vibrationen großer und kleiner Abenteuer mitschwingen. Beeindruckende Blicke, die selbst im Sommer gut bekannte Landschaften völlig anders erscheinen lassen. Das einzigartige Gefühl von im Tiefschnee aufschwimmenden Skiern, der körnig führige Firn, den Flow im lichten Hochwald finden. Kann das Leben in den Alpen schöner sein? Etwas weniger abenteuerlich, dafür aber für in Tourenplanung und Einschätzung der Schneebedingungen Unerfahrene deutlich sicherer geht es auf Pistentouren zu. Eine zunehmend wachsende Fangemeinde nutzt in innovativen und gegenüber den neuen Gästen offenen Skigebieten teils eigens angelegte Aufstiegsspuren. Für erste Erfahrungen mit dem Material, aber auch für fitnessorientierte Touren fernab alpiner Gefahren mit gewohntem Carving-Spaß bergab. Wohl bedacht und mit Respekt Vielfach lässt der Schnee die Berge sanfter erscheinen, als sie es tatsächlich sind. Witterung, Wind, Temperatur und Gelände haben großen Einfluss auf die Stabilität der Schneedecke, Lawinen sind eine reale Gefahr und auch die Wegfindung stellt Tourengeher im Winter vor deutlich größere Herausforderun- Unberührte Hänge – der Traum eines jeden Tiefschneejüngers! gen als gut markierte Sommerwanderwege. Wir wollen niemanden abschrecken, nur zum nötigen Respekt gegenüber den Bergen ermahnen. Macht euch vertraut mit den Basics der Tourenplanung, besucht, sofern euch mehr als Pistentouren vorschweben, Lawinenkurse und macht euch dort mit den alpinen Gefahren, aber auch mit der nötigen Ausrüstung vertraut. LVS, Sonde und Schaufel richtig verwenden, aber auch Topo- und Wetterkarten studieren und Lawinenlageberichte (lawine.at liefert jeden Abend eine Einschätzung für den kommenden Tag) richtig interpretieren. Von Bergprofis „angelernt“ geht vieles leichter von der Hand. Das Anlegen von sicheren Aufstiegsspuren, das Erkennen von Gefahrenstellen – hier hilft vor allem Erfahrung, aber eben auch eine kundige Einführung. Der viele Schnee weckt unseren kindlichen Spieltrieb, und das ist auch gut so – man sollte nur nicht zu leichtfertig damit spielen, sondern mit Respekt, nicht Furcht, in die Bindung steigen. Tourengehen boomt, und das zu Recht. Aber: Wir sollten uns trotz oder gerade ob unserer steigenden Zahl auch immer als das verhalten, was wir sind: geduldete Gäste in wirtschaftlich genutzten Wäldern und im Lebensraum der alpinen Tierwelt. Nur weil es die moderne Stirnlampe möglich macht, muss man nicht spätabends noch durch die Wälder stapfen und das Wild vor sich hertreiben. Ein verlockender, frisch aufgeforsteter Holzschlag ist keine Einladung für ein paar freie Powder-Schwünge, dem Jungwald mit den Skikanten die Wipfel abzufahren. Und nicht überall, wo man sein Auto abstellen könnte, stößt dies auf große Freude bei denen, die hier im Wald ihre Lebensgrundlage erwirtschaften. Etwas Hausverstand und gegenseitiger Respekt hilft auch unserer wachsenden Skitourengemeinde noch lange Freude am Abenteuer im Schnee zu haben. Und nicht wie die Mountainbike- Welt als Feindbild von Eigentümern und Pächtern mit Verboten überschwemmt zu werden. FOTO: Dynafit/Michael Müller 012

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