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SPORTaktiv Winterguide 2018

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FRAUENPOWER AM SKIBERG

FRAUENPOWER AM SKIBERG ES IST EINE MÄNNERWELT, IN DER SICH DIE SEILBAHNER UND SKIBERG- BETREIBER VEREINEN. ABER AUSGE- RECHNET BEIM GRÖSSTEN PRIVATEN SKIBERG-UNTERNEHMEN ÖSTERREICHS STEHT EINE FRAU MIT AN DER SPITZE: MARTHA SCHULTZ, „TIROLERIN DES JAHRES“, ÜBER MUT IM BUSINESS, CHILLIGE HÜTTEN – UND IHRE KRAFT, DIE SIE SICH AUS DEN BERGEN HOLT. VON GERHARD POLZER Martha, was denken Sie sich, wenn Sie Mitte November aus dem Bürofenster in der Talstation Kaltenbach auf Ihr Skigebiet Hochzillertal schauen und nur grüne Wiese statt weißer Piste sehen – dass Grün die Farbe Hoffnung ist? Nein, Mitte November denke ich mir höchstens, wir sollten dem Winter auch zeitlich eine Chance geben zu starten! Das ist doch jedes Jahr das gleiche Spielchen vor allem in den Medien, mit der Sorge des Handels, der Skiberge und natürlich der Skisportler, ob und wann endlich der erste Schnee kommt. Aber der Schnee ist noch immer gekommen. Aber es ist beruhigend, dass ihr schon lange nicht mehr von der Natur und dem Wetter abhängig seid, sondern praktisch alle Pisten selbst einschneien könnt. Das sehe ich nicht so. Skifahren ist ein Sport, der in der Natur und im Freien stattfindet. Da wird das Wetter immer eine Rolle spielen. Die Beschneiung gibt uns nur die Sicherheit, den Gästen die perfekten Pisten bieten zu können, die sie sich wünschen. Gemeinsam mit Ihrem Bruder Heinz sind Sie als Schultz-Gruppe mit den Skigebieten Hochzillertal, Hochfügen, Ankogel, Großglockner Resort, Sillian/Hochpustertal, St. Jakob/Defreggental und Möll taler Gletscher die größten privaten Skiliftbetreiber Österreichs. Was gibt’s für News aus der großen Schultz-Skiwelt? Puh, schwierige Frage, weil es immer Neues auf unseren Skibergen gibt. Fürs Hochzillertal kann ich es schnell sagen: Neu ist der „Wimbacher-Express“, mit dieser tollen Zehner-Gondel erreicht man auch das neue Panorama restaurant und Hotel „Albergo“ auf 2400 Metern. Neu sind auch der „Zwergerl-Club“ in der Zentralstation, ein Winterwanderweg und ein Winterwandersteig für Abenteuerlustige. 194 SPORTaktiv

Qualität, Komfort, Genuss: Der Wohlfühlfaktor beim Wintersportgast ist oberste Prämisse auf den sieben Skibergen der Schultz-Gruppe. Zu sehen bei der Visualisierung der Station auf dem Wimbachkopf (links) oder der Bergstation Hochzillertal (unten). Fotos: Schultz-Gruppe Quizfrage: Wissen Sie eigentlich, wie viele Skilifte und Seilbahnen, vom Kinderlift bis zur Mega-Gondel, Sie insgesamt betreiben? Sorry, weiß ich im Detail wirklich nicht. Die Summe spielt ja auch keine Rolle, weil jeder Skiberg sein Eigenleben hat und von uns ganz separat betrachtet wird. Ein Tipp: Auf schultz-ski.at sind alle sieben Skiberge genau aufgelistet. Jahr für Jahr sperren Skiliftbetreiber zu. Die Schultz-Gruppe dagegen expandiert praktisch jedes Jahr, kauft dazu, baut aus. Gibt es ein besonderes Geheimnis für diese Erfolgsgeschichte? Das ist kein Geheimnis, das sind genaue und vorausschauende Businesspläne, ohne große oder riskante Spielräume. Unsere Stärke ist sicher das kleine Managementteam in der Geschäftsführung, das genaue Vorgaben trifft und dann dafür sorgt, dass diese auch eingehalten werden. DEN BERG, AUF DEM MAN SKIFAHREN GELERNT HAT, DEN VERGISST MAN NICHT. DORT FÄHRT MAN ALS ERWACHSENER WIEDER HIN. Oder liegt es einfach daran, dass Sie mehr Mut haben als andere? Das wird schon auch ein Teil des Erfolgs sein. Mein Bruder und ich verlassen und vertrauen gegenseitig auf unser Können und unsere Arbeit. Ein typisches Beispiel: In Österreich hat sich die Zahl der Schulskikurse halbiert, überall wird geklagt, dass die Jugend keine Lust mehr hat. Die Schultz-Gruppe dagegen veranstaltet seit 25 Jahren für Zigtausende Jugendliche Skikurse. Warum funktioniert das bei Ihnen? Es liegt doch auf der Hand, dass man als Unternehmer hier was macht. Den Berg, wo man Skifahren gelernt oder den ersten Skischulkurs gemacht hat, den vergisst man nicht, dort fährt man als Erwachsener wieder hin. Die Schulskikurse, die wir veranstalten, sind für uns kein Geschäft, sondern eine Investition in die Zukunft. Und die Schulen nehmen es mit Freude SPORTaktiv 195

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