SONNE DES WINTERS F Für den Blick in die Zukunft hilft oft jener in die Vergangenheit. Vor 30 Jahren hieß Skifahren für Kinder im Osten Österreichs: Skikurs in Kleinarl oder Flachau, Kitzbühel-Abfahrt im Fernsehen. Und Skiurlaub in den Semesterferien. Gewohnt wurde in der Privatpension. Wichtig war, als Erster auf der Piste zu sein. Einmal im Jahr herrschte, verglichen mit den Ski-Tagesausflügen, endlose Pistenauswahl, dazu Gondel und Sessellift statt Schlepplift. Sprung ins Jahr 2018. Alle Jahre wieder brachte der November die Schlagzeile: „Skifahren wieder teurer geworden.“ Im Zuge des alljährlichen medialen Liftkarten-Preisvergleichens schwingt mehr oder weniger explizit die mahnende Botschaft mit: Der einstige Volkssport sei auf dem Weg zum Elitevergnügen. Mit solchen Schlüssen kann der Tourismus-, Freizeit- und Zukunftsforscher Peter Zellmann wenig anfangen. Dass das Skifahren zu teuer und für die Massen nicht mehr leistbar sei, sieht Zellmann als unzulässige Verkürzung. Zu- EIN SCHLÜSSEL ZUM WEITER ERFOLGREICHEN HEIMISCHEN WINTERTOURISMUS LIEGT IN DEN URBANEN RÄUMEN OSTÖSTERREICHS, MEINT DER TOURISMUS- UND ZUKUNFTSFORSCHER PETER ZELLMANN. ÜBER DEN UMGANG MIT EINEM „IDENTITÄSSTIFTENDEN KULTURGUT“ – UND WARUM DIE EMOTIONALE NÄHE ZUM SKIFAHREN ZURÜCKGEHOLT WERDEN MUSS. VON CHRISTOF DOMENIG Foto: iStock 218 SPORTaktiv
gleich ist für den Tourismusforscher klar, dass das Skifahren im Wintertourismus durch keine Alternativen ersetzt werden kann: „Was die Sonne für den Sommer ist, ist das Skifahren für den Winter“, sagt Zellmann. Man müsse aber zunächst zwei Dinge auseinanderhalten: Den Skiurlaub und den Alltagsskilauf. Zum Vorwurf „zu teuren“ Skifahrens hat Zellmanns Institut für Freizeit- und Tourismusforschung Vergleiche mit den 1980er-Jahren angestellt. Ein Skiurlaub kostete damals, die Teuerungsrate mit eingerechnet, in etwa gleich viel wie heute. Zwar seien Liftkarten und Skipässe tatsächlich etwas teurer geworden (erklärbar durch den gestiegenen Komfort und Aufwand), die Ausrüstung dafür aber wesentlich günstiger. „Der Skiurlaub war immer ein Angebot fürs obere Drittel bis obere Viertel der Bevölkerung“, hält Zellmann fest. Ost-West-Gefälle Was sich geändert hat, ist der Alltagsskilauf. Hier hat sich das frühere Verhältnis von 60 Prozent Skifahrern zu 40 Prozent Nichtskifahrern umgedreht. Aber eben nicht vorrangig aufgrund der Kosten. „Der Preis ist eher eine willkommene Ausrede. Der wesentliche Faktor ist, dass die Kinder in Ostösterreich nicht mehr Skifahren lernen“. Ausgehend vom Ende der Skikurspflicht, sei Stück für Stück die „emotionale Nähe“ zum Skifahren verloren gegangen, ist Zellmann überzeugt. Dass es ein deutliches Ost-West-Gefälle gibt, lässt sich gut belegen: „Im Westen mit den Skigebieten vor der Haustür gehört es nach wie vor dazu. Der Ausstieg passiert im Osten.“ Vor allem rund um die Ballungszentren Wien, Graz und Linz, wo in den urbanen Großregionen vier Millionen Menschen leben, sieht Zellmann ein Fortschreiten dieser Entwicklung mit Sorge. Noch merke man in den Tourismusbilanzen den schleichenden Abschied der Ostösterreicher vom Skifahren nicht, weil Ausfälle von neuen Gästegruppen kompensiert würden. Aber wenn nicht gegengesteuert werde, dann würde man es bald merken. Nur zur Veranschaulichung: Die Hälfte der Nächtigungen im heimischen Tourismus wird im Winter „EIN SKIURLAUB KOSTETE IN DEN 1980ER- JAHREN ZIEMLICH GENAUSO VIEL WIE HEUTE. “ getätigt und Winterurlaub ist unverändert vor allem Skitourismus. Daran werde sich auch in absehbarer Zukunft von10, 20 Jahren nichts ändern. Der „emotionale“ Ausstieg Was ist mit dem (gefühlten) Schneemangel aufgrund der Klimaveränderung? Welchen Einfluss hat dieser auf Gegenwart und Zukunft des Skifahrens? Auch das hält Zellmann eher für ein willkommenes Argument jener, denen Skifahren nicht mehr so wichtig ist, aber nicht für einen wahren Hinderungsgrund. Der Rückblick zeigt, dass auch vor 30 Jahren grüne Täler in den Semesterferien keine Seltenheit waren. Und Talabfahrten nicht selten per Gondel bestritten wurden, als es noch keine flächendeckende Beschneiung gab. „Entscheidend ist, ob es ab der Mittelstation weiß ist. Mit der Möglichkeit, ab null Grad zu beschneien, stehen uns noch Jahrzehnte des Skifahrens bevor“, sagt Zellmann. Im Vergleich zu anderen Umweltsünden wäre der „technisch erzeugte Naturschnee“ auch für ökologisch denkende und handelnde Menschen vernachlässigbar. SPORTaktiv 219
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