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SPORTaktiv Winterguide 2022

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PERSONALITY Marco

PERSONALITY Marco Odermatt S timmt es, dass dein Vater jeden Einzelnen deiner Skitage seit Kindheit notiert? Ja richtig, das hat er ganz früh angefangen. Ursprünglich deshalb, weil er im Regionalteam auch für die Spnonsoren verantwortlich war und damit einmal aufzeigen wollte, wie viel Zeit man auf den Skiern steht, was eine junge Karriere Eltern kostet. Er schreibt bis heute mit und fragt mich zum Beispiel nach Trainingscamps, was und wie viel ich trainiert habe. Dein Vater, deine Eltern haben offenbar eine große Rolle in deinem sportlichen Werdegang gespielt? Auf alle Fälle. Ich glaube, bei jedem jungen Athleten spielen die Eltern die größte Rolle. Ohne sie würde nichts funktionieren, man würde nicht am Morgen aufstehen, zum Training fahren und vieles mehr. In jungen Jahren kam die größte Unterstützung sicher von meinen Eltern. Hast du eine spezielle, prägende Erinnerung ans Skifahren deiner Kindheit? Gute Frage: Ich bin einfach immer gern Ski gefahren, war immer gern draußen, bin auch sehr gerne Rennen gefahren – und deshalb ging es dann immer weiter. Acht Siege 2021/22 und in jedem Riesentorlauf Top 3: Die große Kristallkugel war der verdiente Lohn. Fee, Zermatt, St. Moritz; bei mir zu Haus sowieso. Da ist der Bekanntheitsgrad definitiv zu groß, um ungesehen durchzukommen. Wie gehst du damit um – mit Fotowünschen zum Beispiel? So locker wie möglich. Ich habe gelernt, auch einmal Nein zu sagen. Wenn es wirklich nicht passt, zum Beispiel beim Abendessen mit meiner Freundin: Da muss man nicht während des Essens Fotos machen. Es gibt Grenzen, die die meisten verstehen. Man kann es nie allen zu 100 Prozent recht machen, aber ich versuche doch, es so vielen wie möglich recht zu machen. „Gestrige Erfolge zählen heute nichts, sind aber große Motivation für künftige Schritte“ – schreibst du Letztes Jahr habe ich mich erstmals in der Lage gefühlt, auch in Kitzbühel Vollgas zu geben. Bis zu deiner Supersaison letzten Winter ... Wie stark haben die Erfolge, der Olympiasieg und Gesamtweltcupsieg, dein Leben verändert? Mich als Person sehr wenig, würde ich sagen. Trotzdem sind natürlich viele Sachen ein wenig anders geworden. Das Interesse an meiner Person hat sehr stark zugenommen und das hat gewisse Situationen, auch Ruhetage erschwert. Mittlerweile gibt es wenige Tage, an denen ich nicht angesprochen werde, vor allem in den Skiregionen wie Saasauf deiner Webeite, gemünzt auf deine fünf Junioren-WM-Titel 2018. Gilt das sinngemäß auch für Olympia - und Gesamtweltcupsieg? Ich denke schon. Die Konkurrenz ist groß, alle haben ihre Ziele und über den Sommer nicht geschlafen. Klar: Die Motivation, das Vertrauen, das nimmt man sicher mit. Aber nach einem halben Jahr Sommersaison ist das Vertrauen natürlich auch wieder ein bisschen weg. Man muss es wieder neu aufbauen – und so beginnt es wirklich wieder mehr oder weniger bei null. Noch ein Zitat von dir: „Vollgas – auf der Rennstrecke darfst du keine Angst haben, sonst hast du schon verloren.“ Kann man eigentlich auch auf die schwersten Rennstrecken der Welt wie die Streif in Kitzbühel – wo du im Vorjahr Zweiter warst – so unbekümmert reingehen? Letztes Jahr habe ich mich erstmals in der Lage gefühlt, auch in Kitzbühel Vollgas zu geben. In den Jahren davor vielleicht noch nicht. Da musste ich mich auch rantasten, Vertrauen gewinnen. Letzte Saison, nach rund zehn Fahrten auf der Streif, habe ich mich physisch wie im Kopf bereit gefühlt, hier viel FOTO: Red Bull Content Pool/Spiess Foto Tirol/Erich Spiess 026

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